Mönchengladbach Historiker berichtet von der Gründung des Volksvereins

Mönchengladbach · Im Museum Schloss Rheydt hält Hans Schürings heute Abend einen Vortrag anlässlich des Gründungstages des Volksvereins vor 125 Jahren.

Die Gründung am 24. Oktober 1890 und auch der etwas verzögernd einsetzende Erfolg des Volksvereins für das katholische Deutschland waren Ausdruck dafür, dass es im katholischen Leben eine zunehmend mehrheitsfähige Auffassung über die Lösung der sozialen Frage gab. Und zwar einmal auf dem Wege der Sozialreform, aber auch durch kontinuierliche praktisch-soziale Kurse und gerade auch volkswirtschaftliche Schulungen von Arbeiterführern und Politikern, nicht zuletzt aber im Kampf gegen die Sozialdemokratie.

Über die Gründung des Vereins vor genau 125 Jahren berichtet heute Historiker Hans Schürings im Vortragssaal des Museums Schloss Rheydt in der Vortragsreihe der Otto-von-Bylandt-Gesellschaft. Ein wesentlicher und nicht zu unterschätzender Baustein war seinerzeit der durch vielfältige praktische Erfahrungen, aber auch verschiedene theoretische Versuche erfolgreiche soziale Katholizismus, wie er in Mönchengladbach lange praktiziert wurde - die "Gladbacher Fraktion" oder "Gladbacher Abteilung".

Nicht zuletzt spielte Zentrumsführer Ludwig Windthorst eine zentrale Rolle, da er sich mit all seiner Macht, Autorität und Erfahrung kurz vor seinem Tod auf die Seite der Mönchengladbacher schlug und sich für die Etablierung ihrer Richtung in einem größeren Rahmen einsetzte. Obwohl der Volksverein letztlich in Köln gegründet wurde, war Mönchengladbach da bereits so etwas wie das "Mekka" der praktischen Sozialarbeit geworden. Seinen Sitz hatte der Verein damals im Privathaus des Gladbacher Unternehmers und Mitgründers Franz Brandts.

Der zentrale Ort des sozialen Katholizismus in Mönchengladbach war von 1879 bis 1906 das St.-Josephs-Haus von Brandts, das heute nicht mehr existiert. Der Vortrag von Hans Schürings im Museum Schloss Rheydt beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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