Mönchengladbach Hochschule forscht an innovativen Textilien

Mönchengladbach · Die Hochschule Niederrhein vermeldet gleich zwei spannende Forschungsprojekte im Bereich innovativer Textilien. Eines der beiden könnte den Umgang in der Medizin mit Herzinsuffizienzen grundlegend verändern: Professorin Anne Schwarz-Pfeiffer arbeitet an der Entwicklung faserbasierter elektrochemischer Transistoren für ein textiles Gewebe. Die Langzeitvision ist eine elektronische Textilstruktur, die gezielt den Herzmuskel stimulieren und somit ein insuffizientes Herz unterstützen kann.

 Prof. Dr. Anne Schwarz-Pfeiffer ist bei beiden Projekten mit im Boot.

Prof. Dr. Anne Schwarz-Pfeiffer ist bei beiden Projekten mit im Boot.

Foto: Hochschule Niederrhein

Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Zunächst hat Schwarz-Pfeiffer, die am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik lehrt, jetzt den Zuschlag von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten, im Rahmen der Projektakademie Medizintechnik das Thema "Filamentbasierte Transistorenmatrix für medizinische Hybridsysteme" anzugehen. Dafür erhält sie Drittmittel in Höhe von 23.400 Euro für zwölf Monate. An der Projektakademie beteiligen sich 21 Professoren von 17 Fachhochschulen, die erfolgreich Skizzen für ein grundlagenwissenschaftliches Forschungsprojekt der Medizintechnik vorgelegt haben.

Das zweite Forschungsprojekt: Auch an einer integrierten Feuchte- und Temperaturmessung in Textilien arbeiten Forscher an der Hochschule Niederrhein. Das Forschungsinstitut Textil und Bekleidung erhielt jetzt den Zuschlag vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderung "Collective Research Networking" für das Projekt "Textile integrated sensors for monitoring of ambient Parameters", kurz Ambitex.

An dem deutsch-österreichischen Projekt sind die Universität Innsbruck mit dem Institut für Textilchemie und Textilphysik sowie das Forschungskuratorium Textil in Berlin und die Stickereiwirtschaft Vorarlberg im Verbund mit 17 Firmen in Deutschland und Österreich beteiligt. Von dem Gesamtvolumen von 331.000 Euro gehen Drittmittel in Höhe von 177.000 Euro an die Hochschule Niederrhein. Dort leiten die Professorinnen Maike Rabe und wiederum Anne Schwarz-Pfeiffer das Projekt.

Anwendungsbedarf für derartige smarte Textilien gibt es vor allem im technischen Textilbereich. So könnten mit einer Feuchte- und Temperaturmessung ausgestattete Dachbespannungen Defekte im Dach oder lokale Erhitzungen feststellen. Solche Isolationsmaterialien im Haus könnten dazu beitragen, Kältebrücken zu identifizieren. Als Gewebe in Beton eingearbeitet, könnten die Sensoren Feuchtigkeit im Mauerwerk erkennen.

(tler)
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