Mönchengladbach Hockeypark schickt Stars in die Fremde

Mönchengladbach · Die Hälfte aller Veranstaltungen des Sparkassenpark-Betreibers finden in diesem Jahr woanders statt. Das Unternehmen tritt in weiten Teilen von NRW als Veranstalter auf.

 Grüße aus Münster: Elektropop-Pionier Jean-Michel Jarre spielt in der Münsterlandhalle, veranstaltet vom Hockeypark.

Grüße aus Münster: Elektropop-Pionier Jean-Michel Jarre spielt in der Münsterlandhalle, veranstaltet vom Hockeypark.

Foto: AFP

Weltstars auf der Bühne in Mönchengladbach sind mittlerweile keine Rarität mehr. Aber immer öfter schickt der Hockeypark als Veranstalter auch große Künstler in die Nachbarstädte und füllt dort die großen Hallen und Arenen. Ex-Beatle Paul McCartney lässt sein Klavier für "Hey Jude" auf die Bühne in der Düsseldorfer Esprit-Arena schieben; Jean-Michel Jarre, frühester Ingenieur des Elektropop, baut seine komplexen Sound-Licht-Gebilde in der Münsterlandhalle; Elton John schunkelt im Krefelder Königpalast; Deep Purple will die Krefelder Eishalle kurz darauf abreißen; Adel Tawil zieht's auf den Marktplatz in Eschweiler; gestern hat das britische Pop-Stimmchen Katie Melua zum Kuscheln in die Düsseldorfer Mitsubishi-Electric-Halle geladen; das Todes-Show Ballett tanzt in Neuss.

 Grüße aus Düsseldorf: Beatles-Veteran Paul McCartney spielt in der Esprit-Arena, mitveranstaltet vom Hockeypark.

Grüße aus Düsseldorf: Beatles-Veteran Paul McCartney spielt in der Esprit-Arena, mitveranstaltet vom Hockeypark.

Foto: Wafzig

Bisher sind 20 Veranstaltungen der Hockeypark Betriebs-GmbH für dieses Jahr bekannt gegeben worden, an denen die Gladbacher beteiligt oder für die sie ganz verantwortlich sind. Aber nur die Hälfte davon steigt auch in Mönchengladbach. Das hat ganz unterschiedliche Gründe. Jarre etwa will nur in Hallen spielen, McCartney braucht mehr Platz, als der Sparkassenpark bieten kann, Deep Purple braucht's etwas heimeliger, und an Meluas Konzerttermin am 2. November braucht es ebenfalls entweder ein Dach oder ziemlich viele Heizstrahler. "Konzerte auch außerhalb von Mönchengladbach zu veranstalten, ist einerseits lukrativ für uns. Wir machen es aber manchmal auch, um im Gegenzug etwas Großes dafür nach Mönchengladbach zu holen", sagt Micky Hilgers, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft. Zehn Beschäftigte, Booker wie Eventmanager, sind mittlerweile beim Hockeypark beschäftigt. "Wir haben eine ganze Menge an Konzert- und Veranstaltungskompetenz und gute Kontakte zu Agenturen." Wenn die für einen ihrer Künstler beim Hockeypark als Veranstalter anfragen, das hauseigene Stadion aus unterschiedlichsten Gründen aber nicht infrage kommt, sucht das Unternehmen eben eine Ausweich-Stätte. "Wir gehen nicht von selbst in den Wettbewerb, aber wenn die Agenturen uns als Veranstalter anfragen, machen wir das gerne", sagt Hilgers. "Dann ist es entscheidend, die Konzerte gut zu veranstalten und gute Verkaufszahlen zu haben."

Dennoch geht Hilgers davon aus, in diesem Jahr erneut die Besuchermarke von 2015 zu erreichen. Im vergangenen Jahr kamen zu den Veranstaltungen im Sparkassenpark rund 130.000 Besucher. "Das Weihnachtsgeschäft war sehr gut", sagt Hilgers. Zwar gibt es auch wegen der Fußball-Europameisterschaft in diesem Jahr zwei Konzerte weniger (wobei eventuell noch eine Veranstaltung im September hinzukommen könnte). Allerdings stehen etwa mit dem Big-X Snowboard-Weltcup Anfang Dezember auch publikumsträchtige Veranstaltungen an.

(RP)
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