Mönchengladbach Holländischer Gewerbepark für Güdderath

Mönchengladbach · In Regiopark-Nähe können Handwerker und Kleinbetriebe bald Hallen-Teilflächen kaufen statt mieten. Entwickler Norbert Bienen will das niederländische Konzept mit niederländischen Partnern nach und nach in der ganzen Region etablieren.

 Für jeden Nutzer gibt es separate Zugänge, sie werden an der Außenwand außerdem farblich sowie durch Logos hervorgehoben.

Für jeden Nutzer gibt es separate Zugänge, sie werden an der Außenwand außerdem farblich sowie durch Logos hervorgehoben.

Foto: Loxodrome

Diesseits der Grenze ist das Konzept von jenseits der Grenze noch nahezu unbekannt. Doch auf beiden Seiten der Grenze herrscht großer Optimismus, dass es auch hierzulande zündet. Insofern ist das, was Projektentwickler Norbert Bienen im Gewerbegebiet Güdderath mit mehreren niederländischen Partnern plant, durchaus als Pilotprojekt zu verstehen. Errichtet wird an der Hanns-Martin-Schleyer-Straße zunächst ein 2000 Quadratmeter großer Gewerbepark mit acht unterschiedlich großen Modulen, die die Interessenten - Handwerksbetriebe sowie kleine und mittelständische Unternehmen - kaufen können, anstatt sie zu mieten. Ein zweites Grundstück nahebei würde für ein Folgeprojekt bereitstehen - und erklärtes Ziel ist es, in der Region "an zentral gelegenen, prominenten Standorten vergleichbare Projekte zu realisieren", sagt Bienen.

In den letzten Monaten habe sich die Nachfrage stark in Richtung Kaufen entwickelt. Die Gründe: Zum einen mangele es sowohl an Bestandsimmobilien als auch an Flächen für Neubauten, zum anderen locken die günstigen Finanzierungskonditionen. "In der momentanen Niedrigzinsphase ist die monatliche Belastung beim Kauf einer Gewerbefläche niedriger als die Miete einer vergleichbaren Hallenfläche", sagt Bienen - jeweils drei Prozent Zins und Tilgung vorausgesetzt. Zudem biete sich Eigentümern durch den Erwerb die Chance, Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen, auch sei die Drittverwertbarkeit hoch.

Der Impuls für das neuartige Projekt kam aus den Niederlanden. Entwickler Twan den Dulk, Architekt Robert Kleuskens und Projektvermittler Christian Kurtz - langjähriger GHTC-Spieler und Ex-Hockey-Nationalspieler - entwickelten die Idee, das Konzept auf Deutschland zu übertragen. Es mussten durchaus dicke Bretter gebohrt werden, nicht zuletzt, weil das an das Wohnungseigentumsrecht angelehnte Teileigentumsprinzip wenig verbreitet ist.

Doch nun ist der "Gewerbepark Regio 2" - 2007 entwickelte Bienen mit einem niederländischen Investor bereits einen ersten, 3000 Quadratmeter großen Gewerbepark an der Hanns-Martin-Schleyer-Straße - am Markt. "Für vier der acht Einheiten gibt es konkrete Interessenten", sagt Bienen - darunter so unterschiedliche wie Handelsvertreter, Maler sowie jemand, der eine repräsentative Unterstellmöglichkeit für Oldtimer sucht.

Zwei Millionen Euro werden investiert, Baubeginn soll im Herbst sein. "Die Bauzeit wird dann 16 bis 18 Wochen betragen", sagt den Dulk, dessen Firma Luxmi/Den Dulk & Kurtz Immobilien GmbH Bauträger ist. Nach dem niederländischen System errichtete Gewerbeimmobilien seien günstiger, aber eben auch schneller umgesetzt. Von 135 000 bis 350 000 Euro kosten die zwischen 150 und 400 Quadratmeter großen Einheiten. Käufer können optional um Service- oder Büroflächen erweitern, dank der Geschosshöhe von 6,60 Metern können auch Zwischendecken eingezogen werden. "Für jeden Nutzer gibt es separate Zugänge, sie werden an der Außenwand außerdem farblich sowie durch Logos hervorgehoben", sagt Christian Kurtz.

"Der Übergang über die Grenze, auch wenn sie längst als solche nicht mehr da ist, ist für Unternehmer auch mit viel Neugier verbunden", sagt Architekt Kleuskens, der in dem Projekt auch den europäischen Gedanken glimmen sieht. Die Projektbeteiligten jedenfalls sind sich sicher, mit dem "Gewerbepark Regio 2" eine Angebotslücke zu füllen - und eine Tür aufzustoßen. "Beim zweiten Projekt wird die Umsetzung schon leichter", sagt Kurtz.

(RP)
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