Mönchengladbach Hosenspezialist Zerres baut im Regiopark

Mönchengladbach · Mit der neuen Logistikzentrale des Familienunternehmens erhält das Gewerbegebiet nach Zalando, Esprit, Primark und C & A einen heimischeren Anstrich. Der Regiopark entwickelt sich damit immer mehr zum textilen Logistik-Hub.

 31 200 Quadratmeter groß wird die Halle, 4800 Quadratmeter der Verwaltungstrakt. Baubeginn war im April, bis Juni 2016 soll das reine Gebäude fertig sein

31 200 Quadratmeter groß wird die Halle, 4800 Quadratmeter der Verwaltungstrakt. Baubeginn war im April, bis Juni 2016 soll das reine Gebäude fertig sein

Foto: Schrammen Architekten BDA

Sechs bis acht Monate wird alleine der Einbau der höchst ausgefeilten Fördertechnik dauern - und damit ungefähr so viel Zeit in Anspruch nehmen wie der eigentliche Bau. Das neue Logistikzentrum des Gladbacher Hosenspezialisten Zerres im Regiopark wird "kein 08/15-Bau", wie Architekt Dr. Burkhard Schrammen sagt. Das fünfgeschossige Gebäude solle vielmehr auch architektonische Maßstäbe setzen - mit einem der Logistikhalle vorgelagerten Verwaltungsriegel mit offen anmutender Glasfassade. "Büros, Sozialräume und die Kantine werden ebenfalls dort untergebracht", sagt Burkhard Schrammen. 31 200 Quadratmeter groß wird die Halle, 4800 Quadratmeter der Verwaltungstrakt. Baubeginn war im April, bis Juni 2016 soll das reine Gebäude fertig sein.

Das 1919 gegründete Familienunternehmen W. Zerres GmbH & Co. KG bekennt sich mit dem Neubau - wenige Jahre vor seinem 100. Geburtstag - somit deutlich zu seinem Heimatstandort Mönchengladbach. Gekauft worden war das 39 000 Quadratmeter große Grundstück, das südlich der L 39 liegt und zwischen Raben, Esprit/Fiege und der Straße Regioparkring eingebettet ist, bereits 2010. Weil viele baurechtliche Details zu bearbeiten waren, und weil es alleine sechs Monate dauerte, die komplexe Fördertechnik auf das Gebäude abzustimmen, ist seitdem einige Zeit verstrichen. Auf der anderen Straßenseite des Regioparkrings, im ebenfalls von Dr. Burkhard Schrammen gebauten Gewerbepark am Goerdshof, ist seit Kurzem bereits ein Zerres-Fabrikverkauf untergebracht.

 Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Regioparkrings, im Gewerbepark am Goerdshof, ist seit Kurzem bereits ein Zerres-Fabrikverkauf untergebracht.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Regioparkrings, im Gewerbepark am Goerdshof, ist seit Kurzem bereits ein Zerres-Fabrikverkauf untergebracht.

Foto: Raupold

Künftig soll nun auch die komplette Zerres-Logistik von Güdderath aus gesteuert werden; bisher ist sie in Mülfort und Aldenhoven (Kreis Düren) angesiedelt. In einem ersten Schritt werden rund 45 Mitarbeiter im Logistikzentrum arbeiten, mit einer geplanten Erweiterung dürften es noch einige mehr werden.

Zerres, das sich in seiner mittlerweile 96-jährigen Geschichte zu einem führenden Anbieter von Damenhosen entwickelt hat, produziert seine jährlich mehr als zwei Millionen Artikel in ausgewählten ausländischen Fertigungsstätten, wovon 80 Prozent unter deutscher Verantwortung stehen. Die Stoffe liefern Webereien aus Italien, Frankreich und Deutschland, zu denen jeweils langjährige Geschäftsbeziehungen bestehen. In der Firmenzentrale an der Mülgaustraße feilen täglich rund 100 Hosenspezialisten an Qualität, Passform und Tragekomfort.

Damit hat sich der Regiopark, der bis auf kleine Restflächen und Optionsflächen für bereits ansässige Unternehmen ausverkauft ist, endgültig zu einer weitgehend textilen Logistik-Drehscheibe entwickelt. Nach den Branchenriesen Zalando, Esprit, Primark und C & A bekommt das interkommunale Gewerbegebiet mit der benachbarten Gemeinde Jüchen mit Zerres nun noch einen etwas heimischeren Anstrich. Und damit steht das Bauprojekt zugleich symbolisch für die Renaissance der Mönchengladbacher Textilindustrie. Nur dass sich diese heute eben nicht mehr so sehr an schweißtreibenden Webstühlen in dunklen Fabrikhallen abspielt, sondern an Computern, "Pick-Towern", Transportbändern und Lkw-Dockingstationen.

(RP)
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