Mönchengladbach Hoteliers mischen Markt auf

Mönchengladbach · Ben Lambers und Peter Jost gründen eine Gesellschaft – und planen bereits mehrere konkrete Projekte.

Ben Lambers und Peter Jost gründen eine Gesellschaft — und planen bereits mehrere konkrete Projekte.

Peter Jost und Ben Lambers glauben an Mönchengladbach. Daran, dass der Abschwung Vergangenheit ist und längst wieder das Positive überwiegt. Mehr noch: Die beiden Hotel-Experten sind überzeugt, dass die Aufbruchstimmung gerade erst so richtig begonnen hat — und dass die Stadt deswegen neue Häuser verträgt. Mehrere. "Keinesfalls, um die bestehenden Hotels zu verdrängen — aber um neue Zielgruppen anzusprechen, neue Segmente abzudecken, neues Geschäft zu generieren", sagen sie unisono. Und verfolgen bereits ganz konkrete Projekte.

Deswegen bündeln Jost, Inhaber des Hotels Elisenhof, und Lambers, langjähriger Direktor des Dorint-Hotels, jetzt noch mehr als bisher ihre Kräfte. Sie haben zusammen eine neue Gesellschaft gegründet — die HMS GmbH (Hospitality, Management and Solutions — also Gastlichkeit, Management und Lösungen), als deren Geschäftsführer sie beide fungieren. Ziel der HMS ist es, in der Region neue Projekte in der Gastronomie und Hotellerie zu planen, zu entwickeln und nach der Realisierung zu betreiben.

Aktuell sind ein Vier-Sterne-Stadthotel und ein Drei-Sterne-Hotel in Kombination mit einem Boarding-House geplant — zwei durchaus spannende, weil im Detail denkbar unterschiedliche Projekte, die es so, wie sie geplant sind, in der Region noch nicht gibt. Kapital, Grundstück und Baurecht sind jeweils vorhanden. Wo genau die Projekte entstehen, das wird erst verraten, wenn die jeweiligen Investoren grünes Licht geben. Nur so viel: Ein Boarding-House ist per Definition ein Beherbergungsbetrieb, der Zimmer oder Apartments für einen längeren Zeitraum vermietet; die Gäste genießen dabei alle Annehmlichkeiten eines Hotels. Das Boarding-House wird so liegen, dass es sich auch speziell für Menschen anbietet, die für eine gewisse Zeit in Düsseldorf arbeiten. Also autobahnnah.

Und die Pläne, ein Hotel auf dem Filetgrundstück schlechthin, dem Abteiberg zu bauen, nach Möglichkeit in direkter Anbindung ans Haus Erholung? Auch die sind noch aktuell, und Politik wie Verwaltung hätten sich im Prinzip positiv dazu positioniert, sagen Jost und Lambers. Klar ist aber auch: Vor der Kommunalwahl wird das Thema keiner mehr anpacken. "Nach den Sommerferien wollen wir daher unser fertiges Konzept für ein Hotel und das Haus Erholung vorlegen." Übrigens: Auch in Xanten sind die beiden bereits an der Realisierung eines neuen Hotelprojekts beteiligt.

Mit der Gründung der HMS liegt nun auch das Management des Elisenhof und des Restaurants Abtshof in deren Händen. "Es war einfacher, eine ganz neue Gesellschaft zu gründen, als die geplanten Aktivitäten unter der Marke Elisenhof laufen zu lassen", sagt Jost. Und: "Mit meiner langjährigen Berufserfahrung in der internationalen Kettenhotellerie ergänze ich Peter Jost, der seit über 20 Jahren ein Privathotel führt, sehr gut", ergänzt Lambers.

Lambers' und Josts Optimismus fußt auf einer ganzen Reihe von Beobachtungen. Masterplan, Arcaden und Neuansiedlungen von Firmen bringen die Stadt voran. Düsseldorfer entdecken sie immer mehr als Wohn-, aber auch als Aufenthaltsort. Bei den nicht eben weniger werdenden Großevents — ob im Borussiapark, im Hockeypark, in der KFH oder gar im künftigen Eventhangar — reicht die Bettenkapazität und auch die Spannbreite des Angebots oft nicht aus. "Und daher entgehen der Stadt sogar noch viele Tagungen", sagt Lambers. Er sei auch nach wie vor davon überzeugt, dass das Hotel, das Borussia mit der Lindner-Gruppe baut und dessen Planung er lange betreute, ein Selbstläufer wird. "Keiner muss Angst haben. Anfangs glaubte auch keiner, dass die vielen Autohäuser an der Krefelder Straße funktionieren. Aber sie tun es — weil sie alle verschiedene Zielgruppen ansprechen."

(RP)
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