Mönchengladbach Hunde-Streit: Zerstörung auf dem Biohof Brungs

Mönchengladbach · Zäune wurden niedergerissen, Schilder mutwillig zerstört. Seitdem sein gleichnamiger Onkel der Mitgliederversammlung der Jagdgenossenschaft den Vorschlag gemacht hat, man solle Hundehalter, die ihre Vierbeiner über die Felder jagen lassen, fotografieren und anzeigen, hat Reiner Brungs auf seinem Bio-Betrieb an der Venner Straße 382 keine Ruhe mehr.

Mönchengladbach: Hunde-Streit: Zerstörung auf dem Biohof Brungs
Foto: Raupold

"Mein Onkel hat seinen Bauernhof an der Kampsheide in Großheide", sagt der Venner Landwirt. Das habe so auch in dem Artikel der Rheinischen Post (5. April) und bei RP Online gestanden. Gleichwohl entlade sich die Wut der Hundebesitzer auf ihn.

Kontroverse Diskussionen

Auf der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft war dem 73-jährigen Landwirt aus Großheide die Hutschnur geplatzt. Die freilaufenden Hunde würden das Wild jagen und die Saat zerstören, so hatte er es der Versammlung dargestellt und harte Konsequenzen gefordert. Seine Forderungen hatten zu kontroversen Diskussionen geführt. Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Franz-Josef Friedrich, riet zu Besonnenheit. Und der Geschäftsführer der Jagdgenossenschaft, Walter Klerx, rief die Landwirte auf, die Hundehalter mit vernünftigen und aufklärenden Gesprächen zu überzeugen.

In den Internet-Foren haben inzwischen viele wütende Hundebesitzer die Jägerschaft angegriffen. Deshalb stellt der Vorstand der Jagdgenossenschaft klar: Mitglieder der Jagdgenossenschaft sind die Eigentümer der Grundflächen, die zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk gehören, soweit auf den Flächen die Jagd ausgeübt werden darf. Das heißt, die Jagdgenossenschaft ist keine Vereinigung der Jäger, sondern der Landbesitzer.

Reiner Brungs aus Venn hofft, dass die Hundebesitzer zur Vernunft kommen. "Ich bin immer gern zu Gesprächen bereit", sagt er. "Aber es kann nicht sein, dass man nicht nur mich, sondern auch meine 83-jährige Mutter aufs Unflätigste beschimpft."

(RP/rl/top/jco)
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