Mönchengladbach Ich und Wir: Beziehungen szenisch spielen

Mönchengladbach · Neues Indoor-Projekt der Hochschule Niederrhein steht kurz vor seiner Premiere. 17 Studierende spielen Theater.

 Probeszene aus dem Indoor-Projekt "Ich beziehungsweise Wir" mit fünf Studierenden der Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein. Ab morgen stellen sie ihre Inszenierung in der ehemaligen Schule Knopsstraße vor.

Probeszene aus dem Indoor-Projekt "Ich beziehungsweise Wir" mit fünf Studierenden der Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein. Ab morgen stellen sie ihre Inszenierung in der ehemaligen Schule Knopsstraße vor.

Foto: Isa Raupold

Das Leben besteht aus Beziehungen in vielfältigen Formen und emotionalen Varianten: Elf Spielszenen unter dem Titel "Ich beziehungsweise Wir - ein Kontrastprogramm" haben 17 Studierende des Fachbereichs Kulturpädagogik der Hochschule Niederrhein innerhalb von knapp zwei Semestern entwickelt und geprobt. Am Donnerstag, 27. November, feiert das Stück um 20 Uhr in der alten Grundschule an der Knopsstraße 47 seine Premiere.

Das "Indoor-Projekt" ist fester Bestandteil des Studiums, die beiden Pflichtsemester hat jeder Studierende zu belegen, mit einer mündlichen Prüfung und einer Hausarbeit abzuschließen. Es gibt verschiedene Ausrichtungen des Indoor-Projekts: Dieses verbindet die beiden Medien Theater und Musik miteinander.

Die Projekt-Methode sei mit einem offenen Ansatz immer die gleiche, erklärt Prof. Dr. Ulrich Einbrodt die Herangehensweise. Deswegen sei weder das Thema noch die Art der Darstellung vorgegeben. Der Musiksoziologe begleitet den musikalischen Part des Projekts. Die Studierenden haben alles in Eigenregie entwickelt, beginnend mit den Texten, der Musik und der Darstellungsform, dazu kommen Werbemittel, Technik oder Logistik. "Angefangen haben wir mit einer Schreibwerkstatt", erinnert sich Maria Jackschitz bei einer der letzten Proben. Bei der Vorstellung der Texte hätten sie bemerkt, dass sich alle im weitesten Sinne mit dem Thema Beziehung beschäftigen. Die endgültige Szenencollage zeige Ausschnitte aus alltäglichen Beziehungen mit ihren vielfältigen Kontrasten, Wahrheiten, Gefühlen und Irritationen, so Jackschitz.

Drei ehemalige Klassenräume werden eine gute Stunde lang bespielt, das Publikum wandert den Akteuren auf ihrem Weg zu den wechselnden Spielstätten hinterher. Im Parterre proben sechs Frauen die Szene "Aufzug". Sie reflektiert eine Mutter-Tochter-Beziehung. Annika Hausmann steht in der Mitte und denkt an das bevorstehende Treffen mit ihrer Mutter. Vier Gefühlskategorien machen sich in ihr breit, die jeweils von den Mitspielerinnen artikuliert werden. Wer welches Gefühl vertritt, wird über eine bemalte Maske und die Sprache ausgedrückt. Sarah Odenthal, die diese Szene geschrieben hat, fasst das Gesehene in einer abschließenden Reflexion zusammen.

Andere Szenen mit Titeln wie Prolog, Erinnerung oder Herz beleuchten die Beziehung zwischen Mann und Frau oder setzen sich mit dem Tod auseinander. "Ziel dieser zweisemestrigen Arbeit für die Studierenden ist es, Kulturelles darzustellen und es selbstständig auf die Bühne zu bringen, mit allem, was dazugehört", so Einbrodt. Das sei die Aufgabe eines Kulturpädagogen.

(apo)
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