Mönchengladbach IHK und Hochschule bieten IT-Sicherheitslotsen für Firmen
Mönchengladbach · Nicht nur Privatleute, auch Unternehmen sind im Internet immer häufiger Ziel von kriminellen Angriffen. Und der Schaden, der dabei entsteht, ist immens: Laut dem Digitalverband Bitkom richten Hacker, Viren und Schadsoftware jedes Jahr einen Schaden von 55 Milliarden Euro an.
Doch nur drei Prozent der Unternehmen in Deutschland sind ausreichend gegen Cyber-Angriffe geschützt, hat die TÜV Informationstechnik herausgefunden. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein will deshalb mit dem Projekt "IT-Sicherheitslotse" hiesigen Unternehmen helfen, sich gegen Cyber-Angriffe zu schützen.
Die Vollversammlung der IHK hat dafür grünes Licht gegeben. Bei dem Projekt arbeitet die Kammer mit "Clavis", dem Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit der Hochschule Niederrhein zusammen. Geplant ist eine kostenlose Beratung, bei der mit einem Schnelltest Sicherheitslücken identifiziert und geeignete Maßnahmen benannt werden. Die Unternehmen werden so für das Thema sensibilisiert und erhalten über "Clavis" auch Zugang zu weiteren Netzwerken. IT-Verantwortliche der kleinen und mittleren Unternehmen in der Region können sich zu einem Netzwerk "IT-Sicherheit" zusammenschließen und austauschen. Bis Ende April soll der Test fertig sein. Die IT-Sicherheitslotsen werden diesen Test dann ab Sommer in den Unternehmen durchführen. Die anonymisierten Sicherheitsmängel werden beim Forschungsprojekt "Typische IT-Sicherheitslücken in kleinen und mittleren Unternehmen" erfasst und analysiert.
"IT-Sicherheit ist die Voraussetzung dafür, dass die Unternehmen die Herausforderungen der Digitalisierung meistern", sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. "Denn nur, wenn die Prozesse sicher und sensible Daten geschützt sind, finden digitale Anwendungen die notwendige Akzeptanz." Obwohl immer wieder neue Hackerangriffe und Virenattacken bekanntwerden, seien viele Unternehmen zu sorglos. Dabei reichten oft schon einige einfache Maßnahmen, um ein Mindestmaß an Sicherheit zu erreichen.
