Mönchengladbach Immer der Nase nach

Mönchengladbach · Im Apothekergarten werden Nase und Augen gefordert. Dort enthüllt der Bunte Garten eine eindrucksvolle Sammlung an Kräutern und Heilpflanzen. Es kann nach Herzenslust an Blüten und Blättern geschnuppert werden.

 An jede Pflanze im Apothekergarten kommt man nah heran. Doch die Besucher sollten sich unbedingt an die Hinweise auf den Schildern halten. Denn manche Pflanzen sind giftig.

An jede Pflanze im Apothekergarten kommt man nah heran. Doch die Besucher sollten sich unbedingt an die Hinweise auf den Schildern halten. Denn manche Pflanzen sind giftig.

Foto: Isabella Raupold

Die Nase führt den Besucher in die richtige Richtung. Begleitet vom munteren Gezwitscher der Wellensittiche in den Volieren, vorbei an Fuchsien und Rosen durch den Botanischen Garten führt die Spur. Hier schließt der Bunte Garten mit einer eindrucksvollen Sammlung an Kräutern und Heilpflanzen ab. Im Apotheker-Garten werden Nase wie Augen gefordert und den Sinnen geschmeichelt.

Streit verbreitet eine schlechte Aura. Der Mensch fühlt sich nicht wohl, wenn Konflikte in der Luft hängen. Aber keine Sorge. Der Apothekergarten hat einen Tipp für alle, die gerade Zwistigkeiten austragen, besonders Rechtsanwälte und Richter sind hier inmitten von Grün angesprochen. Auf einem kleinen weißen Schild steht der Name des Krauts gegen schlechte Stimmung: Eisenkraut, lateinisch Verbena Officinalis. Zudem erfährt der Besucher, dass Eisenkraut die diplomatischen Fähigkeiten fördern soll und es sich hervorragend zum Räuchern von Räumen, in denen viel gestritten wird, eignet. Als Beispiele sind Gerichtssaal und Kanzleien genannt.

Sieben Sorten Thymian

Der Schlafmohn dagegen eignet sich, um den Liebsten zu umgarnen. Der Rauch der Pflanze soll entspannend und aphrodisierend wirken. "Belebend für die Liebesräucherung", steht auf dem Schild zu lesen. Benutzt werden dafür die Blüten und die Samen.

Kopfschmerzen, Müdigkeit, Liebeskummer oder einfach nur eine pfiffige Note für eine leckere Speise: Für fast jedes Problem ist hier ein Kraut gewachsen. Eingeschalt zwischen Holzstämmen liegen die Beete, die Wege sind mit Rindenmulch ausgeschüttet, so dass der Besucher das Gefühl hat, auf einem schwingenden Boden zu gehen.

An jede Pflanze kommt man nah heran. Es kann nach Herzenslust an Blüten und Blättern geschnuppert werden und einige Pflanzen kann man sogar probieren. Aber Vorsicht: Die Besucher sollten sich unbedingt an die Hinweise auf den Schildern halten. Denn manche Pflanzen wie der Fingerhut sind giftig. Man muss schon sehr genau wissen, welche Teile man für Heilungen benutzen kann und wie sie zubereitet werden.

Neben unbekannten Pflanzen wie die F. Gynaekologica, ein Mittel, dass in der Frauenheilkunde und bei der Geburtshilfe angewendet wird, findet der Besucher auch Bekanntes. Schräg gegenüber vom Eisenkraut wachsen sieben Sorten Thymian, ein paar Schritte weiter duften fünf Sorten Minze, darunter Erdbeer-Minze mit intensivem Erdbeer-Aroma und die Englische Minze, aus der die Briten ihre berühmte Minz-Soße zum Lammbraten herstellen.

Überhaupt sind viele Pflanzen hier aus der Küche schon bekannt. Knoblauch, Rosmarin, Anis und Bärlauch stehen hier nicht weit von Baldrian und Johanniskraut. Mit Pflastersteinen sind kleine Pfade ausgelegt, so dass man auch bequem durch die Beete spazieren kann. Anregungen für den heimischen Garten bietet der Kräutergarten mit Liebstöckel, Currykraut, Basilikum, Oregano und Co. Ein Fest für die Sinne.

(RP)
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