Mönchengladbach Immer mehr Zonen für Anwohnerparken

Mönchengladbach · Parkraum in den Zentren wird knapp. Deshalb werden Bereiche für Bewohner ausgewiesen. Die Nachfrage nach Park-Ausweisen ist groß.

 Noch ist das Schild für Anwohnerparken an der Lüpertzender Straße durchgestrichen, ab Mittwoch gilt dort die neue Regelung.

Noch ist das Schild für Anwohnerparken an der Lüpertzender Straße durchgestrichen, ab Mittwoch gilt dort die neue Regelung.

Foto: A. Gruhn

Einen Parkplatz direkt vor der eigenen Haustür - davon träumen offenbar viele Autofahrer, die in den Innenstädten wohnen. Eine Garantie dafür gibt es auch nicht per Bewohnerparkausweise. Dennoch: Die grünen Ausweise werden bei den Gladbachern immer beliebter. Inzwischen besitzen knapp 2600 Autofahrer in der Stadt ein solches Dokument, mit dem sie in dem rund um ihren Wohnsitz ausgewiesenen Bewohnerparkbereich ihr Auto abstellen dürfen.

Das sind fast 300 Nutzer mehr als noch vor gut einem Jahr in den bisherigen sechs Bewohnerparkbereichen. Die Zahl steigt mit Sicherheit weiter, denn ab Mittwoch, 1. November, gilt die Bewohnerparkregelung auch für die Lüpertzender Straße zwischen dem Geroweiher und der Stepgesstraße.

In diesem dann siebten Bewohnerparkbereich dürfen Autofahrer werktags zwischen 9 und 19 Uhr nur noch maximal zwei Stunden (bei ausgelegter Parkscheibe) ihr Auto abstellen, es sei denn, sie haben einen Bewohnerparkausweis von der Stadt. 98 Bewohner haben das Dokument bereits beantragt.

Der nächste Anwohnerparkbereich ist schon beschlossen: In der Parkzone Altstadt-West (Kyffhäuser Straße, Barbarossastraße, August-Pieper-Straße, Windhorststraße, Karmanstraße) wird Anfang des kommenden Jahres die Parkregelung geändert: Von den derzeit rund 450 öffentlichen Parkplätzen bleiben dann 240 zur allgemeinen Nutzung frei (davon 91 mit Parkschein).

206 Parkplätze sind für Bewohner reserviert. Da in dem Gebiet zum Zeitpunkt des Beschlusses rund 492 Fahrzeuge zugelassen waren, ist es eine ganz einfache Rechnung: Auch ein Bewohnerparkausweis ist keine Parkgarantie. "Der Inhaber sucht sich in Konkurrenz mit den anderen Verkehrsteilnehmern einen Parkplatz in der vorgesehenen Bewohnerparkzone. Eine Garantie, dass jederzeit ein Bewohnerparkplatz zur Verfügung steht, wird durch die Ausstellung des Bewohnerparkausweises nicht gegeben", teilte die Stadt entsprechend mit.

Und dennoch ist der Parkdruck in immer mehr Gebieten der Stadt groß. An der Richard-Wagner-Straße (rund um die Hochschule Niederrhein) hat es bereits eine Befragung von Anwohnern gegeben. Deren Geduld ist inzwischen arg strapaziert, wie ein Anwohner auf der Facebookseite der Stadt kundtat: "Es gab vor über zwei Jahren eine Anwohner-Befragung.

Seitdem ist schlichtweg nichts Erkennbares mehr geschehen", schrieb dort ein Nutzer. In der Tat dauert es auch eine gewisse Zeit, bis ein Bewohnerparkbereich ausgewiesen werden kann. Unter anderem muss das Parkverhalten vor Ort mehrere Tage zu unterschiedlichen Zeiten analysiert werden. Und es muss erhoben werden, wie viele Stellplätze (auch private) es gibt.

Die lange Dauer war auch Bestandteil eines Beschlusses der Großen Koalition im Bauausschuss im April vergangenen Jahres: Damals beauftragten die Politiker die Stadt, ein Parkraumkonzept zu erarbeiten und darin aufzuzeigen, wo es bereits Anträge auf weiteres Bewohnerparken gibt, welche Bereiche Bedarf haben und wo aufgrund der Stadtentwicklung potenzieller Bedarf entstehen könnte.

"Das Bewohnerparken trägt zur Attraktivität des innerstädtischen Wohnens bei", hieß es damals in der Begründung. Das Parkraumkonzept soll Anfang 2018 beschlussfertig sein, hieß es aus dem Rathaus. Dann könnten auch weitere Bewohnerparkbereiche geprüft und umgesetzt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort