Mönchengladbach In Mönchengladbach werden keine Ebola-Patienten behandelt

Mönchengladbach · In Deutschland wächst die Angst, dass auch hierzulande Menschen an Ebola erkranken könnten. Die Stadt Mönchengladbach hat vorsorglich einen Notfallplan bereitgestellt. Doch das Risiko, dass das Virus die Stadt erreicht, wird als sehr gering eingeschätzt.

So sieht die Sonderisolierstation in Düsseldorf aus
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Foto: dpa, fg

Mit der Erkrankung einer spanischen Krankenschwester hat das Ebola-Virus Europa erreicht. In Krankenhäusern in Hamburg oder Leipzig wurden Ebola-Patienten behandelt. "Dazu wird es in Mönchengladbach nicht kommen", sagt Dirk Rütten, Sprecher der Stadt, auf Anfrage.

"Risiko, dass Ebola nach Gladbach kommt, ist sehr gering"

Die Regelung sei eindeutig: "In Mönchengladbach dürfen keine Ebola-Patienten behandelt werden. Alle Patienten, bei denen Verdacht auf eine Ansteckung besteht, müssen umgehend in das Ebola-Behandlungszentrum der Universitätsklinik Düsseldorf gebracht werden", sagt Rütten. Obwohl die Stadt das Risiko, dass sich in Mönchengladbach jemand mit Ebola infizieren könnte, als "sehr gering" einschätzt, seien alle Krankenhäuser, Gesundheitsbehörden und Rettungsdienste auf diesen Ernstfall vorbereitet.

"Das Vorgehen bei einem begründeten Ebola-Verdacht ist bundesweit durch Standards des Robert-Koch-Institutes und landesweit im Seuchenplan NRW festgelegt", sagt Rütten. Das Gesundheitsamt der Stadt Mönchengladbach habe an alle Krankenhäuser Checklisten des Robert-Koch-Institutes ausgegeben, die Handlungsanweisungen für den Ernstfall enthalten. Auch einige niedergelassene Ärzte hätten diese Listen bereits angefragt, so Rütten. "Jeder in der Stadt niedergelassene Arzt kann beim Gesundheitsamt ein Ebola-Informationspaket bekommen."

Wenn in einem Krankenhaus oder bei einem Arzt in der Stadt ein Patient mit Verdacht auf Ebola eingeliefert wird, muss er umgehend in die Universitätsklinik nach Düsseldorf transportiert werden. "Auch den Transport übernimmt nicht die Stadt selbst, da er in einem speziellen und besonders gesicherten Rettungsfahrzeug erfolgen muss. Unsere Feuerwehr kann für einen Patienten mit Verdacht auf Ebola einen solchen Transport anfordern", so Rütten. Der spezielle Rettungswagen müsste dann aus Essen, Dortmund oder Düsseldorf kommen.

Feuerwehr hat spezielle Ausrüstung

Obwohl der Transport von Ebola-Patienten also überörtlich organisiert wird, ist der Rettungsdienst der Feuerwehr Mönchengladbach darauf vorbereitet, im Verdachtsfall sofort zu reagieren. "Die Feuerwehr verfügt über die notwendige Ausrüstung, zum Beispiel über spezielle Infektionsschutzanzüge", sagt Rütten. Die spanische Krankenschwester, die sich in einem Krankenhaus in Madrid mit Ebola infiziert hatte, war möglicherweise beim Ausziehen eines solchen Anzuges mit dem Virus in Kontakt gekommen.

Während die Behandlung eines Patienten mit Verdacht auf Ebola nicht Aufgabe der Stadt ist, muss sie sich im Ernstfall um den "Schutz der Bevölkerung" kümmern und eine Ansteckung weiterer Menschen verhindern, so Rütten. "Die städtischen Gesundheitsbehörden würden in diesem Fall zum Beispiel Gefahrenbereiche festlegen und durch Absperrungen sichern. Außerdem würden wir Personen, die in den letzten Tagen Kontakt mit dem Patienten gehabt haben, ausfindig machen und ebenfalls zur Untersuchung in die Uniklinik in Düsseldorf bringen", sagt Rütten.

Die wichtigsten Fakten zu Ebola
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Foto: AP/Frederick Murphy

Der Stadtsprecher warnt allerdings vor Panikmache: "Wir glauben nicht, dass es in Mönchengladbach Ebola-Verdachtsfälle geben wird. Sollte es aber dennoch so weit kommen, wissen alle zuständigen städtischen Behörden und die Mitarbeiter von Krankenhäusern und Rettungsdienst, was zu tun ist."

(lsa)
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