Mönchengladbach Inklusion: Förderzentren eröffnen am 1. August

Mönchengladbach · Die Förderschullandschaft in der Stadt ist im Umbruch. Kein Wunder, denn der Inklusionsprozess ist nicht nur an den Schulen angekommen, er wird sich über die nächsten Jahre auch noch verstärken. Viele Kinder, die bisher Förderschulen besucht haben, wechseln an allgemeinbildende Schulen. Im Zuge des Inklusionsprozesses ist das auch so erwünscht. Im Schulausschuss stellte Martin König, bei der Stadt für den Bereich Förderschulen verantwortlich, den aktuellen Stand und die Planungen für die Zukunft vor.

Zum 31. Juli werden alle sechs Förderschulen geschlossen, die Schüler mit Bedarf im Bereich Lernen, Sprache und emotionaler und sozialer Entwicklung unterstützen. Am 1. August werden zwei Förderzentren eröffnet, eins für die nördlichen und eins für die südlichen Stadtteile. In ihnen werden die 25 Prozent der Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf unterrichtet, die nicht an andere Schulen wechseln können oder wollen. Diese Schüler haben einen besonders großen Förderbedarf.

Drei Viertel der Schüler aber wechselt in die allgemeinbildenden Schulen. Bisher werden 484 Schüler mit zusätzlichem Unterstützungsbedarf an den allgemeinen Schulen Mönchengladbachs unterrichtet. In der Sekundarstufe I findet der größte Teil des sogenannten Gemeinsamen Lernens zu gleichen Teilen in Haupt- und Gesamtschulen statt. Jeweils 33 Prozent der Schüler mit Förderbedarf besuchen diese beiden Schulformen, 17 Prozent gehen auf die Realschule, ebenso viele aufs Gymnasium. "Es wird wahrscheinlich in Zukunft zu einer Verschiebung Richtung Gesamtschule kommen, weil hier alle Abschlüsse angeboten werden", sagt Martin König.

Weil hier die räumlichen Voraussetzungen stimmen müssen, wird es Schwerpunktschulen für Kinder mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung geben. Das werden die Grundschulen in Holt und Neuwerk sein und die Gesamtschulen in Hardt und Rheydt-Mülfort.

Insgesamt zeigen die Zahlen, dass der Unterstützungsbedarf bei Schülern dramatisch zunehmen wird. Gab es im Schuljahr 2014/15 in der Sekundarstufe I noch 372 Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, werden es ein Jahr später schon 484 Kinder sein, die zusätzlich gefördert werden müssen.

(arie)
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