Mönchengladbach Integration geht nur gemeinsam

Mönchengladbach · Im Haus Erholung hatten jetzt 258 Workshop-Teilnehmer die Möglichkeit, Ideen für eine Weiterentwicklung der städtischen Integrationsarbeit einzubringen.

"Blick nach vorn" hieß das Lied, das von der Band Jaxman zum Auftakt der siebten Integrationskonferenz gespielt wurde und damit schon das Thema benannte: die Überarbeitung des 2012 veröffentlichten Integrationskonzeptes der Stadt. "In der Integrationsarbeit muss man sich immer wieder neu aufstellen und schauen, welche Maßnahmen der aktuellen Situation am besten gerecht werden", sagte Integrationsbeauftragte Marion Blinten.

Mit Integrationsplanerin Michaela Morschhoven hatte sie die Konferenz organisiert, um neue Impulse für die städtische Arbeit zu gewinnen. "Als Stadt könnten wir die Aufgabe der Integration niemals alleine stemmen. Darum sind wir sehr froh über alle Ehrenamtler, die uns unterstützen. Wir wollten den Beteiligungsprozess so breit wie möglich anlegen", so Blinten. 258 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund fanden sich darum im Haus Erholung zusammen, um Ideen zu entwickeln, Brücken zu bauen und die Zukunft zu gestalten.

Los ging es mit einem "Markt der Möglichkeiten", auf dem Schulen, Verbände und Institutionen ihre Angebote in Gesprächen vorstellten und Fragen beantworteten. Dann ging es zum Hauptprogramm über: Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, unterschiedliche Workshops rund um Migration, Integration und Teilhabe zu besuchen. Ob Alltagsrassismus, Integration durch Sport, religiöse Verständigung oder die psychosoziale Versorgung von traumatisierten Flüchtlingen wie in der LVR-Klinik in Rheydt: "Wir haben uns Aspekte herausgesucht, die ein wichtiger Meilenstein sind, um unsere derzeitigen Maßnahmen zu vervollständigen", erklärte Blinten.

So wurde diskutiert, wie unterschiedlich Integration in den Stadtteilen umgesetzt werden müsse, warum in der Begegnung mit fremden Menschen oft das Gefühl der Furcht siegt, wie die Chancen für Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt verbessert werden und weshalb gute Arbeitskräfte oft erst nach Monaten oder Jahren eingestellt werden können. Ein weiterer Workshop zeigte zudem, wie der Spracherwerb im Unterricht durch Bewegung, Tanz und Musik erleichtert werden kann.

Wie aber soll das Integrationskonzept nun durch die Ideen verändert werden? "Wir werden alle Vorschläge sammeln, dokumentieren und selektieren und uns dann mit Politikern und Wohlfahrtsverbänden an die Arbeit für das neue Konzept machen", so Blinten. "Wichtig ist es uns besonders, die Sprachförderung und die psychosoziale Versorgung zu verstärken, Kontakte durch Maßnahmen wie Theaterprojekte intensiver zu gestalten, Jugendliche und Kinder weiter zu fördern und vorhandene und neue Angebote besser zu vernetzen." Wunsch der Teilnehmer sei etwa eine Informationsplattform, die alle Aktionen für Migranten und Ehrenamtler zusammenführe.

(mcv)
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