Mönchengladbach Interkulturelle Woche schafft Raum für Begegnungen

Mönchengladbach · Trommeln und Flöten locken einen unweigerlich zum Geroplatz. Vereine und Organisationen der unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen - Muslime, Palästinenser, Kurden und viele andere - präsentieren ihr Angebot auf dem Geroplatz und zeigen: Gladbach, aber auch die ganze Welt ist bunt. Beim Bildungs- und Kulturverein Irfan kann man etwa Baklava kosten oder etwas Herzhaftes. Der Multikulturelle Verein ASDA lockt mit frischen Fladen. Auch das Freiwilligen-Zentrum ist jedes Jahr beim Interkulturellen Fest zum Start der Interkulturellen Woche dabei.

 Pfarrer Stephan Dedring lud zum gemeinsamen Gebet ein.

Pfarrer Stephan Dedring lud zum gemeinsamen Gebet ein.

Foto: Raupold

"Wir unterstützen mit der Vermittlung von Ehrenamtlern auch die Integrationsarbeit", sagt Leiterin Regina Roick. Auf der Bühne ist die Tanzgruppe des Türkischen Elternvereins an der Reihe. Flöten und Trommeln bestimmen den Rhythmus des Tanzes, den die sechs Tänzerinnen in ihren traditionellen Kostümen zeigen. Anmutig und konzentriert sind ihre Bewegungen, der Rhythmus steckt an. Vor der Bühne klatscht man mit, einige tanzen. Die Botschaft der "Crazy Kids" der Kinder- und Jugendsportschule ist klar: "I am only human" - in etwa: Wir sind alles Menschen. Der kleine Vortänzer tippt nach und nach seine Kameraden an, die still dasitzen. Dann fangen sie an, sich zu bewegen und aus dem Stillstand zu lösen.

Nach und nach füllen sich die Bierbänke und Tische. Menschen kommen in Kontakt, lernen sich kennen. Das ist das Ziel des Festes und der Interkulturellen Woche. "Dieses Fest ist eine der Säulen für die Integrationsarbeit in Mönchengladbach. Hier kommen Menschen zusammen, die sich sonst nicht begegnen würden", sagt Marion Blinten, Integrationsbeauftragte der Stadt. "Wir müssen einen Raum schaffen, wo sich Menschen treffen können. In diesem Jahr sind es rund 30 Vereine, die teilnehmen", betont Yilmaz Karaca, Vorsitzender des Integrationsrates. Religion ist auch ein wichtiges Thema: Respekt gegenüber den anderen Religionen steht im Mittelpunkt.

Alle Zuschauer werden still und hören Pfarrer Stephan Dedring zu, der zum gemeinsamen Gebet einlädt. Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften sind gekommen, um Gebete aus ihren Religionen vorzutragen. Buddhistin Brigitte Hoth zitiert einen Brief des Dalai Lama, Imam Ali Inci verliest Suren aus dem Koran. Diese trägt er erst gesungen im Original vor, anschließend folgt die deutsche Übersetzung.

(eba)
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