Mönchengladbach JHQ: Abzug beginnt im Juni

Mönchengladbach · 2500 britische Soldaten aus Rheindahlen und Elmpt ziehen ab Sommer schrittweise in Richtung Großbritannien ab. Wann der Rest folgt, ist unklar. Die Ayrshire Barracks im Südpark sollen dagegen langfristig erhalten bleiben.

Rückblick: "Very british": Die Welt des JHQ in Mönchengladbach
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Im Juni soll es soweit sein: Dann werden das schnelle alliierte Eingreifkorps der Nato mit Militärpersonal aus 16 Nationen und ein Teil seiner Unterstützungseinheiten schrittweise nach Innsworth in Großbritannien verlegt. Wann der Rest folgen wird, soll voraussichtlich Anfang des Jahres bekannt gegeben werden. Das verkündete Generalmajor Nick Caplin, neuer Befehlshaber des britischen Unterstützungskommandos, in seiner Weihnachtsansprache in den Joint Headquarters (JHQ) bei Pfefferminzkuchen und Glühwein.

Ayrshire Barracks bleibt

Nach dem Abzug des Eingreifkorps werden aber noch knapp 70 Prozent der jetzt insgesamt etwa 8000 britischen Soldaten und Zivilkräfte im HQ und in der Kaserne Niederkrüchten-Elmpt bleiben. Das sind nach Aussagen von Helga Heine, Sprecherin der britischen Streitkräfte, 5400 Soldaten, Familienangehörige und Zivilbeamte. Etwa die Hälfte davon ist in Rheindahlen stationiert.

Doch irgendwann werden auch sie abziehen. Das scheint sicher. Ist erst einmal das schnelle Eingreifkorps abgezogen, führe die darauf folgende Umstrukturierung der britischen Streitkräfte in Deutschland zu der Auflösung des britischen Unterstützungskommandos und zur Schließung der Standorte Mönchengladbach-Rheindahlen und Niederkrüchten-Elmpt, erklärte Nick Caplin.

Dass, wie es bis jetzt immer hieß, im Jahr 2014 alle britischen Soldaten abgezogen sind, wollte und konnte der Generalmajor nicht bestätigen. Nur so viel: Die Planungen gingen von einem schrittweisen Abzug in den kommenden Jahren aus. Langfristig erhalten bleiben sollen die Ayrshire Barracks South, also die Kaserne im Südpark an der Aachener Straße. Hier sind verschiedene Logistik- und Unterstützungseinheiten untergebracht. Gut 300 Menschen arbeiten dort. Sie sorgen unter anderem für Instandsetzungsarbeiten, Versorgungs- und Transportaufgaben. Dies werden sie laut Plan auch weiterhin tun — zentral für die britischen Streitkräfte in ganz Deutschland. Mönchengladbach sei logistisch ein guter Stützpunkt dafür, erklärte Helga Heinen.

Die Ungewissheit über den genauen Zeitpunkt des Abzugs macht auch vielen Soldaten und ihren Familien zu schaffen. Der Generalmajor versprach aber die Auswirkungen der unumgänglichen Veränderungen für sie so gering wie möglich zu halten.

Betroffen von dem Abzug sind auch 900 zivile Beschäftigte. Außerdem werden die örtlichen Geschäfte und Restaurants unter dem Weggang ihrer britischen Kunden leiden.

(RP)
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