Mönchengladbach JHQ als Bühne für U 2, Lady Gaga und Co.

Mönchengladbach · Im Hauptquartier soll das größte Open-Air-Festivalgelände Deutschlands entstehen. Das Konzept ist schon fertig, die Verhandlungen mit dem Bund laufen. Bereits ab 2015 könnten hier die Größen aus Rock, Pop und Klassik auftreten.

 So soll das Festivalgelände mit zwei Bühnen auf den Wiesen und passender Infrastruktur drum herum aussehen. Es gibt viele Parkplätze.

So soll das Festivalgelände mit zwei Bühnen auf den Wiesen und passender Infrastruktur drum herum aussehen. Es gibt viele Parkplätze.

Foto: Hockeypark

Wenn Bono, der Frontmann der irischen Rockband U 2, vor Publikum singt, dann macht er das nur in Riesenhallen und Stadien. Das gilt auch für Robbie Williams, Madonna und Lady Gaga. Selbst die Rolling Stones füllen, obwohl im betagten Alter, immer noch Arenen. Um Mönchengladbach würden diese Rock- und Pop-Größen bei Tourneen einen Bogen machen. Dies könnte sich bald ändern: Es gibt ein Konzept für das sich leerende britische Hauptquartier, hier ein Open-Air-Festivalgelände zu etablieren.

Hockeypark-Geschäftsführer Micky Hilgers hat mit seinen Gesellschaftern Michael Lang und Günter Stroinski die Pläne erarbeitet und sie bei der Stadt und in der Politik vorgestellt. Tenor bei CDU und SPD: "Sehr interessant. Eine tolle Sache für die Stadt." Auch bei der Eigentümerin des Grundstücks, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), hat das Trio vorgefühlt. "Wir sind in sehr guten Gesprächen. Die Idee wird da grundsätzlich für gut gehalten", sagt Hilgers.

Das liegt auch darin begründet, dass die Bima dringend Nutzungsmöglichkeiten für das Areal sucht. Als Wohnpark scheidet es ebenso aus wie als großflächiges Gewerbegebiet. Letzter Stand: Der weitaus größte Teil wird renaturiert, für drei Inseln soll es andere Konzepte geben. So ist zum Beispiel eine größere Windanlage im Gespräch.

Eine weitere Insel könnte das Festivalgelände werden. Und die Chancen stehen nicht mal schlecht: Denn Konzertveranstalter suchen derzeit in NRW nach einer Open-Air-Fläche, die mit "Rock am Ring" und "Wacken" mithalten kann. Die Voraussetzungen im JHQ wären fast ideal: Drei Autobahnen führen in der Nähe vorbei. Es gibt im Hauptquartier 81 Stellflächen mit mehr als 18 000 Parkplätzen, und es wären unterschiedliche Zufahrten für Festivalbesucher, Busse, Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst möglich.

Dazu kann das JHQ noch etwas Besonderes, vermutlich sogar im Vergleich zu anderen möglichen Festival-Orten Einzigartiges bieten: eine fast perfekte Infrastruktur mit Medical-Center, Feuerwehrhaus, Supermarkt und Büros in unmittelbarer Nähe zu den vorgesehenen Festivalwiesen — eine ist 80 000, die zweite 25 000 Quadratmeter groß. Das bedeutet: Man könnte zwei Bühnen aufstellen und mehr als 100 000 Konzertbesucher problemlos unterbringen. Diese wollen Hilgers, Lang und Stroinski zum Teil über einen Shuttle-Service aufs Gelände bringen. Lang: "Wir wollen das Gelände für mehrere Jahre von der Bima pachten und rechnen mit einer Investition im siebenstelligen Bereich. Das ist machbar." Der ambitionierte Zeitplan geht von einem ersten Open-Air-Festival im Hauptquartier im Jahr 2015 aus. Geht's schneller, könnte auch schon nächstes Jahr der Startschuss fallen. Hilgers: "Der Teufel steckt im Detail. Wir brauchen zum Beispiel ein Sicherheitskonzept. Aber wir sind keine Anfänger, sondern haben Erfahrungen im Hockeypark gesammelt."

Auch OB Bude findet viel Positives: "Wir halten es für denkbar. Jedoch sind eine Reihe von Fragen wie Natur- und Umweltschutz, Verkehrssicherungspflichten oder etwa die Ver- und Entsorgung noch nicht abschließend geklärt."

(RP)
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