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Mönchengladbach Jüdische Gemeinde erhält antisemitische Drohbriefe

Mönchengladbach · Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Mönchengladbach, Lea Floh, hat in den vergangenen Tagen einige Briefe erhalten. Die meisten anonym. Denn ihr Inhalt ist böse. Die Zuschriften enthalten Drohungen und Beschimpfungen übelster Art. Mit unverhohlenem Hass verurteilen die Schreiber die Angriffe Israels auf die Palästinenser.

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Eine besonders schlimme E-Mail liegt inzwischen dem Staatsschutz vor. "Der Schreiber hat seinen vollen Namen genannt, deshalb konnten wir Anzeige erstatten", sagt Lea Floh.

In seinem Schreiben macht der Absender die Juden global für alles Elend, jeden Krieg und jede Auseinandersetzung verantwortlich. "Er hat so genannte Beweise als Anhänge mit der Mail geschickt", sagt die Vorsitzende. Sie habe sämtliche Anhänge ausdrucken lassen. "Die Seiten füllen einen jetzt ganzen Aktenordner."

Der Verfasser hat seine Anschuldigungen nicht nur in schriftlicher Form an die jüdische Gemeinde in Mönchengladbach versandt. "Auch andere Gemeinden und einzelne Mitglieder des Deutschen Bundestages haben ihn erhalten - mit den so genannten Beweisen." Von etlichen Betroffenen sei ebenfalls Anzeige erstattet worden.

Nachdem der Drohbrief-Schreiber immer wieder eine Reaktion gefordert habe, schrieb Lea Floh ihm folgende Zeilen: "Es gibt die ewigen Juden und die ewigen Antisemiten. Und wir, die ewigen Juden, wünschen den ewigen Antisemiten das ewige Glück."

Über einen Anruf hat sich die Gemeinde-Vorsitzende sehr gefreut. Es habe ein Katholik angerufen, der unmissverständlich erklärte, dass er die antisemitischen Äußerungen in Deutschland und Europa aufs Schärfste verurteile. "Er sagte, notfalls werde er seine Solidarität demonstrieren, indem er mit einer Kippa auf dem Kopf herumläuft."

Bürgermeister Michael Schroeren hat der jüdischen Gemeinde einen Besuch abgestattet und hat seine Unterstützung in diesen Zeiten zugesagt.

(RP)
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