Mönchengladbach Jungen stoßen Gegenstand von Brücke

Mönchengladbach · Der Schreck sitzt tief bei Bernd Szpak. Als er gestern über die A 52 fuhr und die Brücke in Neuwerk passierte, hörte er plötzlich einen Riesenknall. Dann sah er zwei Jungen weglaufen. Das Dach seines Audis ist zerstört. Die Polizei ermittelt.

 So sah das Dach von Bernd Szpaks Audi nach dem Vorfall gestern Nachmittag auf der A 52 in Höhe Neuwerk aus. F

So sah das Dach von Bernd Szpaks Audi nach dem Vorfall gestern Nachmittag auf der A 52 in Höhe Neuwerk aus. F

Foto: Szpak

Das hätte auch anders ausgehen können für Bernd Szpak. Der Elektriker war gestern nach der Arbeit noch zu einem Notdiensteinsatz gerufen worden. Als er mit seinem Audi A 6 auf der A 52 unterwegs war, gab es gegen 16.30 Uhr plötzlich einen riesigen Knall. Das war in Höhe der Fußgängerbrücke in Neuwerk. Bernd Szpak hatte aus den Augenwinkeln noch kurz zwei Jungen gesehen: "Die haben auf der Brücke irgendetwas vor sich hergetrieben und sind dann weggelaufen", berichtet er. Erschrocken hielt der 30-Jährige an und sah, dass sein Autodach zerstört war. Was für ein Gegenstand seinen Audi traf, weiß er nicht genau. Bernd Szpak geht aber davon aus, dass es etwas Schweres war. Und er möchte sich lieber nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn der Gegenstand durch die Windschutzscheibe geflogen wäre. Bernd Szpak ist sich nicht sicher, ob die beiden Jugendlichen den Gegenstand absichtlich von der Brücke stießen. Die Polizei ermittelt dennoch. Eine Anzeige wurde gestern aufgenommen.

Dieser Fall ist nicht der einzige, der tödlich hätte ausgehen können. Erst im Februar hatten drei Unbekannte von einer Brücke Steine auf die Waldnieler Straße geworfen. Getroffen wurde das Auto eines Dülkners. Die Frontscheibe seines Autos wurde beschädigt, er selbst blieb zum Glück unverletzt.

Im Juni vergangenen Jahres fahndete die Polizei nach zwei Mädchen, die einen Schotterstein von einer Eisenbahnbrücke auf ein Auto warfen, das auf der L 390 unterwegs war. Damals war sogar eine Mordkommission gebildet worden. Denn der geworfene Stein hatte das Dach eines Autos durchschlagen, in dem ein Ehepaar (33 und 28 Jahre) aus Süchteln mit seinem sechs Monate alten Säugling saß. Auch in diesem Fall blieben wie durch ein Wunder alle unverletzt. Die beiden Täterinnen sollten sich später stellen. Sie waren zwölf und 13 Jahre alt. Die Schotterstein-Würfe sollten eine Mutprobe sein. Das Jugendamt schaltete sich in diesem Fall ein, da die Kinder noch strafunmündig waren.

Im Februar 2016 warf eine Gruppe von vier bis fünf Kindern oder Jugendlichen von der Fußgängerbrücke über der Fliethstraße Steine auf einen Audi, in dem eine Frau saß. Sie kam ebenfalls mit dem Schrecken davon.

Im Jahr 2010 durchschlug ein Ziegelstein die Windschutzscheibe eines fahrenden Autos auf der B 57. Der Fahrer erlitt einen Schock. Zwei Jahre zuvor hatte ein Täter eine fast 20 Kilogramm schwere Gehwegplatte von der Autobahnbrücke Im Grund/Hocksteiner Weg auf die A 61 geworfen. Ein 25-jähriger Gladbacher, der nachts die Autobahn befuhr, sah die herabfallende, 40-mal 40 Zentimeter große Betonplatte und wich ihr instinktiv aus. Hierbei kam er von der Fahrbahn ab, stieß gegen die Mittelleitplanke, schleuderte anschließend mit seinem Audi A6 und kam erst in der Böschung zum Stehen.

(RP)
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