Mönchengladbach Karneval ohne Kater am Morgen danach

Mönchengladbach · Wir geben Tipps zum richtigen Umgang mit Alkohol, nicht nur, aber auch während der fünften Jahreszeit.

 Auch mal was anderes als Alkohol trinken und eine gute Essensgrundlage legen - so lässt sich dem Kater am nächsten Tag vorbeugen.

Auch mal was anderes als Alkohol trinken und eine gute Essensgrundlage legen - so lässt sich dem Kater am nächsten Tag vorbeugen.

Foto: dpa

Ja, für die meisten Jecken gehört das eine oder andere Bier, das Glas Wein oder auch der Schnaps zur zünftigen Karnevalsfeier dazu. Auf den Kater danach, Anzeichen für eine sehr unzünftige Alkoholvergiftung, können die meisten Feiernden aber gerne verzichten. Wie aber geht man richtig mit dem Alkohol um? Gibt es überhaupt einen richtigen Umgang? Wann sollte Schluss sein? Und wie lange wirkt der Alkohol überhaupt nach?

Erst einmal ist Alkohol natürlich ein Nervengift. Viele Mediziner, vor allem jene, die in den Notfallambulanzen und Suchtberatungen mit den Extremfällen zu tun haben, stehen dem in den Karnevalstagen erhöhten Konsum von alkoholischen Getränken ausgesprochen skeptisch gegenüber. Dennoch gibt es aber ein paar gute Tipps, wie man die Wirkung des Alkohols einschätzen kann, wie man sie mindert und worauf man sonst noch achten sollte. Grundsätzlich gilt: Frauen sollten nicht mehr als zwölf Gramm reinen Alkohol am Tag, Männer nicht mehr als 24 Gramm konsumieren. Das entspricht in etwa bei Frauen einem Achtelliter Wein oder einem Glas Bier. Männer können die doppelte Menge trinken und genießen damit noch in Maßen.

Wie aber geht man bei einer Feier einigermaßen vernünftig mit Alkohol um? Ganz wichtig: schon vorher ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, am besten Wasser. "Auch während des Abends immer wieder Pausen einlegen und nicht-alkoholische Getränken trinken", empfiehlt Claudia Große von der Suchtberatung des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Stadt Mönchengladbach. Leider neigen gerade Frauen dazu, auf das Wasser zu verzichten, um den häufigen Toilettengang zu vermeiden. "Ganz verkehrt", sagt Große. Also immer wieder zwischendurch Wasser trinken. Auch die oft beschworene gute Grundlage in Form von gutem und fettreichem Essen ist empfehlenswert, der Alkohol wird dann langsamer aufgenommen. "Generell kann es bis zu einer Stunde dauern, bis man den Alkohol wirklich merkt", sagt Große. Im Körper befindet er sich dann aber trotzdem.

Auch der Abbau des Alkohols braucht seine Zeit. Der Restalkohol, der sich am Morgen nach der Karnevalssitzung noch im Blut befindet, werde häufig unterschätzt, so Große. Die Sozialpädagogin und Suchtberaterin rät dazu, sich erst nach 20 Stunden wieder ans Steuer zu setzen, gefährliche Maschinen zu bedienen oder eine Tätigkeit auszuüben, die Reaktionsgeschwindigkeit und Kontrolle verlangt. In der Praxis bedeutet das, einen Tag vergehen zu lassen, ehe man wieder sicher und reaktionsschnell agieren kann. Sie warnt auch vor den meist durchaus erwünschten Nebenwirkungen des Alkohols. "Alkohol wirkt auf das zentrale Nervensystem, setzt Hemmungen herab und erhöht die Risikobereitschaft", erklärt sie. "Auch ein paar Gläser Bier verändern das Verhalten, man tut Dinge, die einem am nächsten Tag richtig peinlich sind." Das müsse man sich stets bewusstmachen.

Hat man es aber trotz aller guten Vorsätze und Tipps nicht geschafft, um den Kater am nächsten Morgen herumzukommen, helfen neben einer Kopfschmerztablette nur noch Bewegung an frischer Luft und wieder Wasser, Wasser, Wasser, um den Mineralstoffhaushalt wieder ins Lot zu bringen.

Auch eine Portion Pommes oder der klassische saure Hering können helfen - ganz sicher aber nicht das Weitertrinken. "Davon würde ich dringend abraten", betont Große. Das klinge schon sehr nach Abhängigkeit.

(RP)
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