Mönchengladbach Karnevalsausklang im Handelshof

Mönchengladbach · Am Aschermittwoch ist zwar alles vorbei - dennoch treffen sich führende Karnevalisten spätestens am Abend zum traditionellen Fischessen im Handelshof. Dessen Chef Joachim Potrykus präsentierte das modernisierte Restaurant.

Das traditionelle Fischessen fand zwar am selben Ort, aber in anderer Atmosphäre statt: Das Restaurant des Handelshofs ist vergangenen Sommer modernisiert worden.

Das traditionelle Fischessen fand zwar am selben Ort, aber in anderer Atmosphäre statt: Das Restaurant des Handelshofs ist vergangenen Sommer modernisiert worden.

Foto: Denisa Richters

Es schon eigenartig: Da ist man über Wochen immer wieder mit bestimmten Menschen zusammen - und plötzlich sehen sie ganz anders aus. Das Prinzenpaar zum Beispiel. Natürlich kennt man Norbert Bude und Barbara Gersmann bestens in Zivil, aber seit Januar waren sie eben nur der Prinz und seine Niersia, in Weiß und in Blau, in Samt und Seide, in Strumpfhose und langem Kleid. Und ohne Ornat? Muss man zweimal hinschauen. Und ja: Adjutanten gibt es auch ohne Uniform und Kappe. Also war Aschermittwoch alles vorbei im Mönchengladbacher Karneval, irgendwie aber auch nicht. Denn im Restaurant des Handelshofs trafen sich alle führenden Jecken wieder, in Anzug, Kleid oder Jeans.

Küchen-Chef Uwe Köhler servierte Lachs - hier mit Joachim Potrykus (l.), Barbara Gersmann und Norbert Bude (r.).

Küchen-Chef Uwe Köhler servierte Lachs - hier mit Joachim Potrykus (l.), Barbara Gersmann und Norbert Bude (r.).

Foto: Denisa Richters

Ähnlich war es mit dem Ort selbst: das übliche Restaurant, aber anders. Denn Handelshof-Chef Joachim Potrykus und sein Team hatten 2016 die Sommerferien genutzt, um erstmals seit 1974 richtig umzubauen: "Lockerer, aber nicht zu hip", damit es die Renter unter den Stammgästen nicht verschrecke, so Potrykus. Er zog seine eigene karnevalistische Bilanz, schließlich wird in seinem Haus von Nicola Jordans in der "Kamellebud" das Wurfmaterial für den Veilchendienstagszug (VDZ) verteilt. 1,3 Millionen Beutel Popcorn waren es, der Mäusespeck entsprach mit 42,88 Kilometern Länge etwa einer Marathonstrecke.

 MKV-Chef Bernd Gothe mit seinem Vize Markus Hardenack

MKV-Chef Bernd Gothe mit seinem Vize Markus Hardenack

Foto: Denisa Richters

Deutlich optimistischer als im vergangenen Jahr fiel das Fazit von MKV-Chef Bernd Gothe für die Session aus: Die Veranstaltungen seien in diesem Jahr deutlich besser als sonst besucht, die Fußgruppen beim VDZ viel größer gewesen, mit weit über 100 Teilnehmern etwa bei der Awo. Auch die Tribünenplätze waren diesmal voll ausverkauft, während in Köln, aber auch in Düsseldorf viele Ältere aus Sorge um ihre Sicherheit dem Zug ferngeblieben sei, so Gothe. Er dankte dem RP-Karikaturisten Nik Ebert für das gelungene Karnevalsmotto "Gladbach umarmt die Welt", sondern auch allen, die während der Session, aber auch in besonderen Situationen wie nach dem Vandalismus in der Wagenbauhalle oder bei den Sicherheitsabsperrungen beim VDZ mit Lkw und Containern.

Das Kinderprinzenpaar Vanessa Assmann und Cedric Glasmacher mit dem Hofmarschall Hajo Hering.

Das Kinderprinzenpaar Vanessa Assmann und Cedric Glasmacher mit dem Hofmarschall Hajo Hering.

Foto: Denisa Richters

An die Stadt, vertreten durch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, appellierte Gothe, in zwei Jahren ein neues Areal für die Wagenbauer zur Verfügung zu stellen, wenn das Reme-Gelände, auf dem die Wagenbauhalle steht, entwickelt wird. Reichlich Lob gab's vom Chef-Karnevalisten für das Kinderprinzenpaar, den singenden Hofstaat und das Prinzenpaar.

"Das Brauchtum überlebt nur, wenn es sich weiterentwickelt", sagte Niersia Barbara Gersmann. Sie und ihr Prinz hätten den Mut gehabt, manches anders zu machen - dass die Prinzessin als erste spricht oder den Rollentausch an Altweiber. "Das kam beim Publikum gut an." Dem dankte Bude ganz besonders: "Das Publikum war großartig."

(dr)
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