Mönchengladbach Katja Kabanowa: Ein Musikdrama an der Wolga

Mönchengladbach · Nach Tschaikowskys "Mazeppa" und Verdis "Stiffelio", zwei selten gespielten Opern des 19. Jahrhunderts, widmet sich die Regisseurin Helen Malkowsky am Gemeinschaftstheater erneut einem Musikdrama, das um eine zentrale Persönlichkeit kreist: Am Samstag, 11. Juni, 19.30 Uhr, wird im Theater Mönchengladbach die Premiere von Leo Janáèeks tragischer Oper "Katja Kabanowa" zu erleben sein. Der tschechische Komponist zog als Vorlage das Drama "Gewitter" des russischen Autors Alexander Ostrowsky heran. Daher spielt die Handlung auch in Russland, genauer: in einer Kleinstadt an der Wolga.

Mit einfühlsamer, eindringlich beredter Musiksprache erzählt Janáèek vom Schicksal einer Frau, die sich von ihrem schwächlichen Ehemann Tichon löst und in eine Affäre mit dem Kaufmannsneffen Boris schlittert. Die beiden finden jedoch keine Zukunftsperspektive, zumal Katja ob ihres Ehebruchs von quälenden Gewissensbissen heimgesucht wird. Am Ende setzt sie ihrem Leben in den Fluten der Wolga selbst ein Ende. Ein Drama zwischen Sehnsucht, Schuld und Sühne findet seinen tragischen Ausgang.

"Katja Kabanowa", 1921 in Brünn uraufgeführt, war zuletzt in einer Inszenierung von Eike Gramss in der Spielzeit 1989/90 am Theater zu sehen. Seither sind mit "Jenufa" und "Das schlaue Füchslein" zwei weitere Großwerke Janáèeks in Krefeld und Mönchengladbach inszeniert worden. Die Neufassung leitet Generalmusikdirektor Mihkel Kütson, die Bühne richtet Kathrin-Susann Brose ein. Die Titelrolle singt und spielt die polnische Sopranistin Izabela Matula.

Wer vorab mehr über die Inszenierung erfahren möchte, hat dazu bei einer Soiree am Montag, 6. Juni, ab 18.30 Uhr, im Theater Gelegenheit. Helen Malkowsky, Musikdramaturgin Ulrike Aistleitner und weitere Verantwortliche informieren über ihre Deutung des Stücks. Die Soiree schließt den Besuch einer Teilprobe ein. Eintritt: 4 Euro.

(ri)
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