Mönchengladbach KG Rot-Weiß Genhülsen feiert furioses Jubiläum

Mönchengladbach · Zu ihrem närrischen 66. Geburtstag gönnte sich die KG Rot-Weiß Genhülsen eine Sitzung der Spitzenklasse. Auf der Bühne standen Stars des Kölner Karnevals. Die Rheindahlener Aula war ausverkauft.

 Präsident Marcus Sentis (hinten) wurde Teil des Programms. Der Affe Willi sagte zu ihm: "Die Gesellschaft muss aber auch schon älter sein."

Präsident Marcus Sentis (hinten) wurde Teil des Programms. Der Affe Willi sagte zu ihm: "Die Gesellschaft muss aber auch schon älter sein."

Foto: Detlef Ilgner

Die Jecken in der ausverkauften Aula des Schulzentrums Rheindahlen springen von ihren Sitzen auf. Sie klatschen, schwenken die Arme und singen jedes Lied textsicher mit. Beim Auftritt der Kölner Kultband "De Räuber" gibt es während der großen Jubiläumssitzung der KG Rot-Weiß Genhülsen kein Halten mehr. Die Räuber feiern in dieser Session ihr silbernes Bühnenjubiläum und so trafen Jubilare auf Jubilare. Die Genhülsener Karnevalisten begingen mit ihrer Sitzung, von der man in dem kleinen Stadtteil noch lange reden wird, ihr 66-jähriges Bestehen - närrisches Jubiläum.

Die Räuber intonierten ihre neuen Stücke wie "Dat es Heimat" und sangen die alten Klassiker wie "Wenn et Trömmelche jeit". Mit jedem Stück stieg die Stimmung ein bisschen mehr und erreichte schließlich ihren Siedepunkt. Doch auch schon zuvor hatte die Jubiläumssitzung einiges zu bieten. Gleich zu Beginn zeigte die Tanzgarde der KG Rot-Weiß Genhülsen ihr außergewöhnliches Können. Kaum eine andere Tanzgarde in Mönchengladbach ist so taktsicher und synchron wie die Genhülsener. Marcus Sentis, Ex-Prinz und Präsident der Gesellschaft, lief zur Höchstform auf. So sang er ein in den 80er Jahren geschriebenes Vereinslied, von dem nur noch der Refrain erhalten ist. Den Text erfand er kurzerhand neu und begeisterte die Jecken in der Aula.

Erster Star auf der Bühne war Bauchredner Klaus mit seinem Affen Willi. Da musste dann auch schon einmal das Publikum für Witze herhalten. "Guck´ mal, da kommt ein Streifenhörnchen", sagte Willi zu einem Herren im Sträflingskostüm. Als er sich zu Präsident Marcus Sentis umdrehte, bemerkte der Affe: "Die Gesellschaft muss aber auch schon älter sein." Mit seinen frechen Dialogen sorgte das Duo für viele Lacher. Parodist Mr. Tomm erntete für seine Darbietung tosenden Jubel. Stilecht imitierte er bekannte Musiker wie Joe Cocker, Elvis und die Bee Gees. Höhepunkt des Auftritts war jedoch die Michael-Jackson-Parodie samt Moonwalk. Gewohnt bissig präsentierte sich Liselotte Lotterlappen. Die Kunstfigur des Künstlers Joachim Jung ging ins Publikum und besuchte den Elferrat. "Euch muss man aber in Frischhaltefolie wickeln", sagte sie mit einem leicht angewiderten Gesichtsausdruck.

Das Prinzenpaar Michael II. und Niersia Monika legte mit den beiden Garden und der Gladbacher Regimentskapelle einen großen Einmarsch hin und erzählte Marcus Sentis auf der Bühne von der Proklamation. Ihr Prinzenpaarlied kam auf Anhieb an und die Jecken feierten mit. "Ne Knallkopp" berichtete anschließend von seiner Ehefrau: "Als ich beim Bäcker war, habe ich ein Brötchen mehr bekommen, weil ich hässlich bin. Da sagte ich zu meiner Frau: Wärst du gegangen, würde uns jetzt die ganze Bäckerei gehören."

Das Finale der Sitzung bestritt die Band Kasalla und zeigte, warum sie zu den Nachwuchsstars des Kölner Karnevals gehört.

(cli)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort