Mönchengladbach Kita-Streik: Erzieher diskutieren mit OB Reiners
Mönchengladbach · Rund 200 Erzieher und Eltern aus Mönchengladbach, Kaarst, Viersen und Willich folgten gestern dem Aufruf der Gewerkschaft Komba, sich mit Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners zu treffen und ihre Belange mit ihm zu diskutieren. In pinke Warnwesten gehüllt und begleitet von einem Trillerpfeifenkonzert traf die Gruppe mittags im Innenhof des Rathauses Abtei ein.
Sandra van Heemskerk, Streikleiterin und Vorsitzende des Komba-Bundesfachbereichs Sozial- und Erziehungsdienst, überreichte dem Oberbürgermeister einen offenen Brief, in dem die Standpunkte noch einmal detailliert aufgelistet waren. "Wir haben ihn gebeten, seine Position zu nutzen, um Einfluss auf die Arbeitgeber auszuüben", sagte van Heemskerk.
Reiners ist als Oberbürgermeister Mitglied des kommunalen Arbeitgeberverbandes Nordrhein-Westfalen. Der gestaltet wiederum als Mitglied in der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände die Tarifpolitik für den öffentlichen Dienst in ganz Deutschland mit. Auch auf den Mangel von Männern in erzieherischen Berufen kam van Heemskerk zu sprechen. "Viele Männer würden gerne in diesem Bereich arbeiten. Doch sie können davon keine Familie ernähren."
Viele Eltern waren gekommen, um die Erzieherinnen zu unterstützen. "Die Arbeit der Frauen muss vernünftig honoriert werden", sagte eine Mutter. Sie sei zum Glück in der Lage, ihre Kinder bei Verwandten unterzubringen. Doch auch die Unterbringung in Notgruppen sei problemlos möglich. Von den 2400 Kindergartenkindern würden zurzeit 200 in Notgruppen betreut, teilte Stadtsprecher Dirk Rütten mit. Der Streik läuft zunächst bis Pfingsten, liegt dann kein Angebot der Arbeitgeber vor, wollen Verdi und Komba verlängern.
