Mönchengladbach Kleingärtner wollen den Sinn für die Gemeinschaft wieder stärken

Mönchengladbach · Wenn es früher Streit zwischen Pächtern von Kleingartenparzellen und dem Vorstand einer Anlage gab, dann ging es meistens um nicht gezahlte Pacht. Heute streiten sich die Kleingärtner wegen anderer Dinge. Da löst zum Beispiel eine Hecke Streit aus oder es geht um Gemeinschaftsarbeit, die nicht geleistet wird. Bald beschäftigt sich die Schiedsstelle des Kreisverbandes Mönchengladbach der Gartenfreunde mit einem Mann, der seine Nachbarn mit rechten Parolen grüßt. Die Welt hinter dem Gartenzaun ist nicht in Ordnung. Das möchte der Kreisverband ändern. Bei der Jahreshauptversammlung gab der Verband den Kurs aus, die Gemeinschaft wieder zu stärken.

 Johannes Kernbach ist Gladbachs Chefkleingärtner.

Johannes Kernbach ist Gladbachs Chefkleingärtner.

Foto: rAUPOLD

Dazu gehören auch Verhaltensregeln. "Ein Kleingarten ist nicht nur zum Grillen da. Er sollte auch gehegt und gepflegt werden", sagt Johannes Kernbach, der Chef der Mönchengladbacher Gartenfreunde. Das vergessen vor allem neue Mitglieder oft. Stärken sollen die Gemeinschaft auch zwei Ausflüge zu Gartenschauen, an denen alle Mönchengladbacher Kleingärtner teilnehmen können. Vor allem aber müssten die Vorstände enger mit dem Kreisverband zusammenarbeiten und den Kontakt suchen. Johannes Kernbach tut das bereits. "Ich war schon bei vielen Versammlungen von einzelnen Vereinen", sagt er. Zufrieden ist er nicht. Weil viele Versammlungen nicht vorschriftsgemäß liefen, wird der Kreisverband im September eine entsprechende Schulung abhalten.

Künftig werde man enger mit der Politik kooperieren, um den Interessen der Kleingärtner Gehör zu verschaffen. Das hört auch Hans-Peter Gingter, der Vorsitzende der Kleingartenanlage "Am Stadtpark", gern. Er beklagt, dass in seiner Anlage regelmäßig die Lampen durch Vandalismus zerstört würden. Weil die Anlagen öffentlich sind, fordert er, dass die Stadt den Schaden zahlt. Ein Problem, das viele Vorsitzende beklagen, sind die Öffnungszeiten der Anlagen. Die Satzung gibt vor, dass sie tagsüber offen zu halten und nachts zu schließen sind. Genaue Uhrzeiten sind jedoch nicht festgesetzt. In manchen Fällen untersage die Stadt sogar eine nächtliche Schließung. Die Begründung: Die Anlagen sind öffentliches Grün. Zu diesem Thema wünschen sich die Kleingärtner eine klare Regelung.

Kritik üben viele Vorsitzende auch am Kleingartenwettbewerb. Er wird ihrer Meinung nach nicht gründlich durchgeführt. Der Kreisverband sieht die Schuld daran bei den Vorständen. Sie würden die Jury nicht richtig führen. Es gibt viel zu tun in Gladbachs Kleingärten.

(cli)
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