Mönchengladbach Klinikchef Horst Imdahl ist der 49. Burggraf von Odenkirchen

Mönchengladbach · So ganz sicher war sich Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners nicht, als er zum Schwert griff. "Wenn ich Sie gleich zum Burggrafen proklamiere und Sie dabei ein Ohr verlieren, sind Sie in Ihrer Klinik sicher gut aufgehoben", scherzte Reiners. Er schlug am Samstag Horst Imdahl, den Geschäftsführer der Städtischen Klinken, zum 49. Burggrafen der KG Ruet-Wiss Okerke. Die Laudatio hielt sein Vorgänger Markus Hardenack. Der stellvertretende Vorsitzende des Mönchengladbacher Karnevalsverbands verlas eine Vita, die beeindruckt.

 Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners schlug Horst Imdahl zum 49. Burggrafen von Odenkirchen.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners schlug Horst Imdahl zum 49. Burggrafen von Odenkirchen.

Foto: Reichartz

In Rheydt geboren, verbrachte Imdahl schon seine Zeit als Zivildienstleistender im Bethesda-Krankenhaus. Beruflich führte ihn sein Weg in mehrere Klinken der Republik, ehe er 2008 Geschäftsführer der Städtischen Kliniken Mönchengladbach wurde. Privat engagiert er sich im Rheydter Spielverein, im Kirchenvorstand von St. Laurentius Odenkirchen und im Vorstand des Tiergartens. Die wenige Freizeit genieße Horst Imdahl als Familienmensch. Als solcher sei er einmal bei einem Konzert der Kelly Family eingeschlafen. "Ich frage mich, wie der Mann das alles schafft", sagte Prinz Guido II., als er zusammen mit Niersia Verena und dem Kinderprinzenpaar dem neuen Burggrafen gratulierte.

Die Statuten der KG Ruet-Wiss Okerke sehen vor, dass sich ein Burggraf um Odenkirchen und den Mönchengladbacher Karneval verdient gemacht haben muss. Horst Imdahl gehört keiner Karnevalsgesellschaft an. Es habe viele Anfragen gegeben, doch Imdahl habe sich nie überreden lassen. Entsprechend waren kaum Karnevalisten bei seiner Proklamation in der Burggrafenhalle anwesend. MKV-Boss Bernd Gothe nutzte die Burggrafen-Proklamation für mahnende Worte. "Ich habe viele Jahre versucht, in Odenkirchen etwas zusammenzuführen und den Menschen hier den Karneval näher zu bringen. Damit bin ich gescheitert, das muss ich zugeben", sagte er. Was er damit meinte, war allen klar: In Odenkirchen, wo es zwei Gesellschaften gibt, tut sich der Karneval schwer.

(RP)
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