Mönchengladbach Kreative WG an der Hindenburgstraße

Mönchengladbach · Im CO 21 an der Hindenburgstraße hat sich eine bunte Gruppe zusammengefunden: Filmemacher, Berater, Programmierer, sogar ein Pastor. Unternehmer aus den verschiedensten Branchen teilen sich hier die Büros.

 Christoph Schlee (li.) organisiert das Coworking an der Hindenburgstraße. Thomas Boccaccio ist einer derjenigen, die bei der Auftaktveranstaltung zur Gründerwoche am 14. November mit dabei sind.

Christoph Schlee (li.) organisiert das Coworking an der Hindenburgstraße. Thomas Boccaccio ist einer derjenigen, die bei der Auftaktveranstaltung zur Gründerwoche am 14. November mit dabei sind.

Foto: Jörg Knappe

Das CO 21 ist ein "Coworking Space", wie das auf Neudeutsch heißt. Jungen Unternehmern, Selbstständigen oder Freiberuflern wird die Möglichkeit geboten, sich für wenig Geld und ohne langfristige Mietverträge mit Arbeitsraum zu versorgen und dabei gleichzeitig von der Nähe anderer zu profitieren.

260 Quadratmeter hat Christoph Schlee, der Organisator des Ganzen, angemietet und an andere weiter vermietet. "Ursprünglich war hier eine Anwaltskanzlei", sagt Schlee - und weist auf die gepolsterten Türen, über die einige der Büros verfügen. Die kann man schließen und dann dringt wenig von den Aktivitäten drinnen nach draußen. Allerdings passiert das selten. Viele lassen ihre Tür offen stehen, weil sie den Kontakt zu den anderen Mietern durchaus suchen. Netzwerken ist schließlich ein erwünschter Nebeneffekt des Coworking.

"Das ist hier eine Art kreative WG", sagt Cagdas Yüksel. Der Student, der sich mit dem Film Asyland einen Namen gemacht hat, ist dabei, parallel zu seinem Studium eine Produktionsfirma aufzubauen. Der Austausch mit den anderen Coworkern gefällt ihm. Programmiererin Jennifer Glauche findet die Kreativität, die durch das Zusammenarbeiten vieler unterschiedlicher Berufe entsteht, spannend. Sie nutzt die Räumlichkeiten von CO 21 auch für ihr ehrenamtliches Foodsharing-Projekt. Solche Veranstaltungen sind erwünscht. "Dadurch entstehen ständig neue Verbindungen", erklärt Christoph Schlee.

Er denkt schon an eine Erweiterung. Das leerstehende Versicherungsbüro nebenan könnte weitere Coworker aufnehmen. Im Haus Nummer 92 an der Hindenburgstraße gibt es ohnehin viel Leerstand. Was mit dem Gebäude geschieht, ist noch unklar. Vom Abriss des gesamten, dem Minto gegenüberliegenden Komplexes ist die Rede. Das Coworking-Angebot ist eine Zwischennutzung, die auf zwei Jahre angelegt ist. Eine, die allen nutzt: dem Eigentümer, weil das Haus nicht leer steht. Den Mietern, weil der Raum günstig anzumieten ist und dennoch absolut zentral in der Stadt liegt. Außerdem bieten die anderen leerstehenden Etagen noch weitere Möglichkeiten. Im ersten Stock liegen Räume, die den Charme eines Rohbaus ausstrahlen, aber deren große Fenster einen faszinierenden Blick auf die Hindenburgstraße bieten.

In diesen Räumlichkeiten soll am 14. November auch die Auftaktveranstaltung zur Gründerwoche in Mönchengladbach stattfinden. Arbeitsagentur, Wirtschaftsförderung und Hochschule werden auch dabei sein und die Möglichkeiten und Chancen für Gründer aufzeigen. Auch Coworker Thomas Boccaccio ist als Veranstalter mit dabei. Er berät beruflich Menschen, die sich selbstständig machen wollen. "Viele scheitern. Nicht weil sie kein Geld oder keine Kunden, sondern weil sie keine Kontakte haben", sagt er. Genau dagegen helfe das Coworking, meint der Berater.

Hier werden Kontakte gemacht, wird sich gegenseitig geholfen, werden Ideen entwickelt. So entstand der Einfall, auf der Gründerwoche auch auf die spirituellen Aspekte des möglichen Scheiterns hinzuweisen, durch die Tatsache, dass Pastor Jan Hanser von der freien evangelischen Gemeinde ein Büro im CO 21 gemietet hat. Netzwerken, wie es sein sollte eben.

Wer an der Auftaktveranstaltung der Gründerwoche teilnehmen möchte, kann sich über die Facebookseite von CO 21 anmelden.

(RP)
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