Wahl in Mönchengladbach Krings (CDU) bleibt für Gladbach in Berlin

Mönchengladbach · Günter Krings holte 50,83 Prozent der Erststimmen und sicherte sich somit das vierte Direktmandat in Folge. Gülistan Yüksel (SPD) könnte über die Liste in den Bundestag einziehen. Von den kleineren Parteien erhielt Die Linke die meisten Stimmen.

Mönchengladbach: Spannung bei der Bundestagswahl
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Um 22.24 Uhr waren die 213 Gladbacher Stimmbezirken ausgezählt: Nach diesen Hochrechnungen holte Günter Krings (CDU) 50,83 Prozent der Erststimmen. Gülistan Yüksel liegt mit 29,19 Prozent knapp 20 Prozent hinter Krings, der seit 2002 im Bundestag sitzt. Bernhard Clasen (Linke) hat bvon den kleineren Parteien mit 6,23 Prozent die meisten Erststimmen. Hans Joachim Stockschläger (FDP) holte 2,27 Prozent, Gerd Brenner (Grüne) 6,08 Prozent der Erststimmen. 5,4 Prozent der Erststimmen verteilen sich auf Die Partei (0,69); NPD 1,32 und AfD 3,39.

Bei den Zweitstimmen wählt Gladbach wie der Bund: Die CDU holte 43,70 Prozent, die SPD 28,15 Prozent. In Mönchengladbach sind die Linken mit 6,42 Prozent die drittstärkste Kraft, dicht gefolgt von den Grünen mit 6,19. Die FDP hat nach den bisher ausgezählten Bezirken 5,89 Prozent der Zweitstimmen geholt.

Zu den ersten Hochrechnungen von 18 Uhr sagte OB Norbert Bude (SPD): "Das wird eine lange Wahlnacht. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Schwarz-Grün oder Große Koalition." Ernüchterung in der Grünen-Ecke: Karl Sasserath, Gerd Schaeben und Ulla Brombeis diskutieren die Hochrechnung, die einen erheblichen Verlust der Grünen beschreibt. Sasserath: "Wir hätten auf unsere Kernkompetenz verweisen sollen: Ökologie und Energie. Die Steuer-Diskussion kam zum falschen Zeitpunkt." Stadtkämmerer Bernd Kuckels (FDP) weigert sich, eine erste Stellungnahme abzugeben: "Nicht nach einer Hochrechnung." Aber die Ernüchterung ist groß.

Feierlaune bei der CDU

Die große Wahlparty der CDU steigt im Rheydter Ratskeller. Bei den ersten Prognosen gibt es Jubel - und kurz darauf Rechenspiele. Nicht weit weg von der absoluten Mehrheit - da wollen sich die CDU-Mitglieder bei Suppe und Mettbrötchen durch das schlechte Abschneiden der FDP nicht unnötig die Stimmung verderben lassen. "Unser Ergebnis ist auf jeden Fall top", sagt Kreisgeschäftsführer Jochen Klenner. Frank Boss (CDU-Ratsherr): "Ein tolles Ergebnis für die CDU und Angela Merkel. Noch drei Sitze fehlen an der absoluten Mehrheit (Stand: 18.30 Uhr). Nach meiner Meinung funktioniert nur eine Große Koalition."

Hans-Wilhelm Pesch, früherer CDU-Bundestagsabgeordneter sagte zum CDU-Ergebnis auf Bundesebene: "Ich bin guter Stimmung, wenn auch nicht euphorisch. Dass die FDP wohl den Einzug in den Bundestag verpassen wird, haben sie sich selbst zuzuschreiben. Die Bettelei um die Zweitstimmen hat ihr endgültig das Genick gebrochen. Ganz ehrlich: So richtig traurig bin ich darüber nicht."

Enttäuschung bei der FDP

Der Mönchengladbacher FDP-Bundestagskandidat Hans-Joachim Stockschläger und der Parteivorsitzende Andreas Terhaag verziehen sich wenige Minuten nach der Prognose geschockt in ihre Geschäftsstelle in Rheydt. "Erst mal abwarten. Der Abend wird lang", sagt Stockschläger. Terhaag gibt zu: "Das ist eine Desaster. Ich bin schwer enttäuscht." Dr. Anno Jansen-Winkeln (FDP-Fraktionsvorsitzender MG): Ein Weckruf für uns. Wir müssen dieses Ergebnis auch für die kommunale Ebene sehr ernst nehmen. Auf unsere Struktur vor Ort hat das keinen Einfluss.

Enttäuschung auch im Lager der SPD: Ulrich Elsen (SPD-Ratsherr): "Ich hatte mit diesem Ergebnis gerechnet, habe sogar auf 42 Prozent für die CDU getippt." Reinhold Schiffers (SPD-Bezirksvorsteher Nord): Man darf nicht von vornherein mögliche Koalitionen ausschließen. Ich halte auch Rot-Rot-Grün für denkbar. Warum nicht? In den Bundesländern, in denen die Linken mitregieren, geht die Welt auch nicht unter."

Horst-Peter Vennen (SPD-Ratsherr): "Das erwartete Ergebnis. Wenn ich das Ergebnis der FDP sehe, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen."

Bernhard Clasen (Bundestagskandidat der Linken in MG): "Erfreulich für die Linke in zweierlei Hinsicht: Drittstärkste Kraft im Bund und in Hessen im Landesparlament. Ich schätze, nach jetzigem Stand (18.45 Uhr) läuft es auf eine Große Koalition im Bund heraus. Aber warum soll man nicht auch über Rot-Rot-Grün nachdenken?"

Insgesamt standen in Mönchengladbach 22 Parteien und acht Direktkandidaten zur Wahl.

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