Mönchengladbach Krings: Russland würde heute der Einheit nicht zustimmen

Mönchengladbach · Dr. Günter Krings weiß noch genau, wo er war, als in Berlin die Mauer fiel. "Damals war ich bei der Feuerwehr und verließ gerade die Wache in Neuwerk", erzählte er nun im Rahmen eines Festaktes, den die CDU im Rittersaal von Schloss Rheydt anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls beging.

Der Vorsitzende des CDU-Bezirks Niederrhein mahnte, dass der Zeitpunkt in der Geschichte genau der richtige gewesen sei. "Wenn wir uns anschauen, wie Putin heute agiert, bin ich mir nicht sicher, ob das heutige Russland der Einheit zugestimmt hätte", sagte Krings. Einen Ministerpräsidenten aus Reihen der Linken in Thüringen sähe er als "große Gefahr". Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners erinnerte daran, dass der 9. November nicht nur der Tag des Mauerfalls ist, sondern auch der Pogromnacht. Reiners: "Es ist ein historisches Datum."

"Ich war vor einigen Tagen in Berlin und habe mir Mauerreste angesehen. Für uns junge Leute ist die Einheit heute normal", sagte Simon Schmitz von der Jungen Union. Die Entwicklungen in Thüringen sieht er kritisch. Fred Hendricks, der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion nennt es ein "katastrophales Experiment". Das tut auch Manfred Grund. Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Bundestagsfraktion kommt aus Thüringen und war damals Zeitzeuge. "Die DDR war eine Herrschaft durch Angst", sagt er. Was bleibe, sei die Überwindung der Spaltung Europas. Ein wichtiger Moment sei der Besuch von Papst Johannes Paul II. 1979 in Polen gewesen. Er habe den Menschen dort Mut gemacht und dieser habe sich auf die Bürger der DDR übertragen.

"Wir dürfen dankbar sein, dass diese Revolution friedlich verlief", sagte Grund und kritisiert Russland. Anfang der 2000er Jahre sei er bei einer Nato-Konferenz gewesen. "Ein russischer General sagte dort, dass die Nato zu nah an Russland heranrücke", erinnert er sich. Wladimir Putin sei gerade dabei, Fakten zu schaffen. "Er baut einen Gegenentwurf zur EU auf", mahnt Manfred Grund. Er wolle Einfluss in den Nachbarländern, da diese keine Entwicklungsperspektiven hätten.

(cli)
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