Mönchengladbach Krise: Stadt wähnt sich gerüstet

Mönchengladbach · Optimismus verbreiteten Oberbürgermeister Norbert Bude und Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft, beim Neujahrsempfang. Nicht alle Unternehmer vermochten den allerdings zu teilen.

komme dank seines Branchenmix besser durch die Krise als die meisten anderen Nachbarstädte und -kreise, sagte Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft (EWMG) und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFMG) beim Neujahrsempfang im Haus Erholung. Die Zahl der Insolvenzen sei im vergangenen Jahr in Mönchengladbach zum Vorjahr gesunken, in Krefeld und im Kreis Viersen hingegen deutlich gestiegen. Sowohl beim Blick zurück als auch nach vorn sieht auch Oberbürgermeister Norbert Bude (SPD) Grund zu Optimismus. Allerdings seien die Menschen in Mönchengladbach besonders skeptisch. "Sie brauchen etwas Sichtbares", so Bude.

32,2 Millionen Bundesmittel

Als Zeichen, dass es voran geht, nannte Bude als erstes das Konjunkturpaket, das der Stadt aus Bundesmitteln 32,2 Millionen Euro bescherte. Über 80 Prozent des Geldes bleibe in der Stadt, versicherte Bude. "Das Geld kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, weil es die Wirtschaft jetzt am nötigsten braucht", sagte Bude. Als zweites erklärte er erneut, sich dafür einzusetzen, dass Mönchengladbach nicht weiter im bisherigem Umfang im Rahmen der Aufbauhilfe Ost Millionen für die neuen Bundesländer zahle.

In beiden Innenstädten gehe es voran – wiewohl weder in Rheydt noch in Gladbach 2010 Kräne zu sehen sein würden. "So eine europaweite Vergabe machen Sie nicht mal eben von heute auf morgen", mahnte Bude zur Geduld. Die Sanierung der Bahnhöfe beginne. "Da kann uns ein Stück Dach gewiss nicht aufhalten." Ganz zum Schluss dann noch ein Wort zum Flughafen. "Es soll keiner sagen, der Bude hat sich nicht dazu geäußert." Selbstverständlich habe sich seine Meinung nicht verändert. "Natürlich brauchen wir den Flughafen – aber nicht um jeden Preis", so der Oberbürgermeister. Im Moment gehe es darum, den Partner aus Düsseldorf nicht vor den Kopf zu stoßen und die Verhandlungen im Hintergrund zu führen.

Das gilt auch für einige Projekte, die Dr. Ulrich Schückhaus nur anzudeuten vermochte. Im Regiopark halte er das einstmals ausgegebene Ziel von 3000 Arbeitsplätzen aufrecht. Es tue sich aktuell etwas – was allerdings noch nicht verkündigungsreif sei. Der Nordpark sei eine Erfolgsgeschichte. Die gesamte Gewerbefläche sei vier Jahre eher gefüllt als gedacht. "Im Nordpark arbeiten schon jetzt 2000 Menschen. Und es werden noch mehr werden, weil wir weitere Flächen ausweisen werden", so Schückhaus. Als Erfolg nannte er die Kreativbranche, die in Mönchengladbach immer stärker würde. "Niemand muss mehr nach Düsseldorf abwandern", so Schückhaus.

An den Stehtischen war der Optimismus verhaltener. Etliche tauschten sich über Umsatzeinbrüche, Kurzarbeit und unvermeidliche Entlassungen aus. Kommentar

(RP)
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