Mönchengladbach Kultur im Café - mit hohem Wohlfühlfaktor

Mönchengladbach · Das Gladbacher Blues-Trio "Hier geht was" und der Krimiautor und Musiker Arnold Küsters traten gemeinsam im Café Lax Legere auf. Es war ein genussvoller Abend in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre. Die Kombination stimmte.

 Wenn der Autor Arnold Küsters (2.v.l.) liest, haben die Musiker zu schweigen. Das tun Stephan Schwiers, Manna Meurer und Achim Guse (v.l.) auch gern. Blues und Krimi - das ging im Lax Legere gut zusammen.

Wenn der Autor Arnold Küsters (2.v.l.) liest, haben die Musiker zu schweigen. Das tun Stephan Schwiers, Manna Meurer und Achim Guse (v.l.) auch gern. Blues und Krimi - das ging im Lax Legere gut zusammen.

Foto: Detlef Ilgner

Es ging um Liebe, Sex. Treue, Hass, Trunkenheit, Mord und Totschlag. Klingt aufregend. War es auch. Dabei gleichzeitig amüsant, anregend, beschwingend und - ausgesprochen gemütlich. Das Blues-Trio "Hier geht was" gab sich im Café Lax Legere an der Wallstraße ein Stelldichein mit dem Krimiautoren und Musiker Arnold Küsters. Und das passte echt gut. Die Band - Stephan Schwiers an der Gitarre und für Moderation und Gesang zuständig, der Schlagzeuger Achim Guse und der virtuose Gitarrenkünstler Manna Meurer - performen ihre Musik locker vom Hocker. Immer. Und immer mit viel Freude. Und Können.

Ihre Texte handeln von fast Alltäglichem, von Menschen, die noch miteinander kommunizieren, von skurrilen Begebenheiten, die sich auch heute noch auf den Dörfern abspielen. Dabei scheuen sie nicht vor dem Plattdeutschen zurück, das sie lieben und pflegen. Da geht es um den brummenden Schädel nach einer Nacht mit zu viel Wein und zu viel Liebe, sie besingen die Süße, die in gewisser Weise ein Restrisiko darstellt, und es geht um die Queen von Mennrathhött.

Gelegentlich griff Arnold Küsters ein. Auf seiner Mundharmonika mischte er mit, fand sich blind zurecht in der Musik des Trios - die vier haben sich offenbar gesucht und gefunden. Und sie zollen sich gegenseitig Respekt. Wenn Arnold Küsters seine schaurig-schönen Kurzgeschichten vortrug, hörten die Musiker genau so gebannt zu wie die 40 Gäste, die das Glück gehabt hatten, eine der wenigen Eintrittskarten zu ergattern. Da ging es um einen Mörder, der noch auf dem Schafott darüber nachgrübelt, wie es dazu kommen konnte, dass er seine Frau um die Ecke bringen musste - Ilse, ach Ilse. Die Grillage-Bande wagte einen Blick zurück - und musste gar Schreckliches entdecken. Und dann war da noch der unbescholtene Bürger, der auf dem Heimweg eine alte Kommode am Straßenrand entdeckt und sie vor dem Müllschlucker retten will. Als er die Schranktür öffnet, kommt ihm ein abgetrenntes Bein entgegen - und die Polizei ist plötzlich auch da. Schrecklich komisch das Ganze, super vorgetragen und ausgesprochen kurzweilig. Was den Café-Gästen gefiel? Die Musik, die Texte, die Nähe zu den Künstlern, die gemütliche, ausgesprochen gastfreundliche Atmosphäre, die leckeren Getränke, die Nähe zueinander. Und die genossen Stephan Schwiers, Manna Meurer, Achim Guse und Arnold Küsters auch sichtlich. Es gab witzige Einwürfe aus dem Publikum, die von den Künstler gern aufgegriffen wurden. Wohlbefinden allenthalben. Das hat was.

Die nächsten Termine: Am 17. Februar wird zum Shakespeare-Abend ins Lax Legere, Wallstraße 17, eingeladen, im März gibt es ein Zauber-Dinner, im April einen Abend für und über Mark Twain und im Mai ist Ringelnatz dran. Kontakt: 02161 8277947

(RP)
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