Mönchengladbach Ein Klavier-Werk für die Ensemblia

Mönchengladbach · Pianist André Parfenov spielt im Rathauskonzert auch Selbstkomponiertes.

 André Parfenov

André Parfenov

Foto: Raupold

André Parfenov setzt sich als Träger des Sonderpreises der Ensemblia 2013 an die Tasten des Flügels, wenn er am kommenden Sonntag das Rathauskonzert bestreitet. Der begnadete russisch-deutsche Pianist, Jahrgang 1972, ist nicht nur seit 2004 als Instrumental-Solist mit Korrepetitionsverpflichtung beim Theater angestellt, sondern seit 2013 auch als "Hauskomponist".

Mit den Niederrheinischen Sinfonikern hat Parfenov bereits sein 3. Klavierkonzert aufgeführt, gerade instrumentiert er seine Chagall-Fantasie fürs Ballettensemble von Robert North, im Herbst wird sein neues Violinkonzert im Sinfoniekonzert zu hören sein. Und auch im Rathauskonzert, das sich diesmal in das Festival Ensemblia einfügt, wird André Parfenov auch mit Parfenov zu hören sein.

Der aus Ufa stammende Pianist, der über das Tschaikowsky-Konservatorium Moskau und die Essener Folkwang-Schule nach Mönchengladbach kam, denkt und spielt diesmal in Parallelen. Einen Choral aus Bachs Johannespassion (in eigener Bearbeitung) stellt er Ferruccio Busonis Sicht auf Bachs "Nun komm der Heiden Heiland" zur Seite und fügt sein eigenes Klavierstück "Reminiszenz und Fuga" auf ein altirisches Thema hinzu.

"Busoni entwickelt für mich vorbildlich pianistische Spieltechniken beim Umgang mit Bach", sagt Parfenov bewundernd - über beide Komponisten. Seine russische Seele glüht natürlich für Sergej Rachmaninows berühmtes cis-Moll-Prélude, dem er sein eigenes Prélude "Morgen" anfügt. Doch bevor er zum Abschluss des gut einstündigen Konzerts Beethovens "Mondschein-Sonate" in einen neuen Zusammenhang stellt - nämlich sein eigenes, jazzig angehauchtes Stück "Zur 1. Sinfonie von Ludwig van Beethoven", erklingt eine Uraufführung.

Eigens zum Festival nämlich hat Parfenov, in Erinnerung an seinen Vater, der Physiker und Mathematiker war, ein musikalisches Thema aus den Buchstaben E-N-S-E-M-B-L-I-A "errechnet", das Basis für sein neues Stück ist. Wer Parfenov kennt, weiß, dass er nicht nur prächtig Klavier spielen kann, sondern auch wunderbar erzählen. So wird er sein Programm mit Anekdoten anreichern, darunter die Erinnerung an ein Telefonat mit Herrn Beethoven. Ins Ensemblia-Programm fügt sich das Konzert sinnig zwischen Lesung und Abschlusskonzert in der Erholung. Für einen Kaffee zwischendurch wäre da noch Zeit.

Termin: Sonntag, 26. April, 17 Uhr, Rathaus Abtei, Eintritt frei.

(ark)
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