Mönchengladbach Fred P. - der steinige Weg beim Lesen des Buches

Mönchengladbach · Paul Sonn hat seinen ersten Roman geschrieben. Nach den Kindheitserinnerungen, die der Mönchengladbacher herausgebracht hat, und den Geschichten von Jakob und Johanna, dann auch von Paulchen und Paulinchen, hat er sich nun an ein neues Genre herangewagt. Er berichtet auf 214 Seiten von Fred P., mit dem es das Schicksal nicht immer gut gemeint hat. Im Alter von 38 Jahren hat er bereits neun Jahre Knast hinter sich. Ein durchaus umgänglicher Typ ist er, aber schnell zu beeinflussen. Wird Fred P. stark genug sein, sein Leben nach dem Gefängnis neu zu ordnen? So viel sei verraten: Einfach wird es nicht für ihn. Fred P. leidet unter Liebeskummer, widersteht nur mühsam gefährlichen Verlockungen, er wird niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Und am Ende? Das lässt Paul Sonn offen. Fred P. trifft seine große Liebe wieder. Sie kommt zurück aus Kenia, wo sie sich für Kinder eingesetzt hat. Fred P. erwartet sie am Flughafen.

Das Buch, das den vollständigen Titel "Fred P. - der steinige Weg zurück ins Leben" trägt, hat der Autor im Eigenverlag herausgegeben. Er ermuntert zum Genuss seines Romans: "Vergessen Sie das Wort Langeweile, denn langweilig ist die Geschichte von ... Fred P. garantiert nicht." Das Buch ist flott geschrieben (manchmal etwas zu flott). Mönchengladbacher werden ihre Stadt in Teilen erkennen, insbesondere zwei Cafés in der Innenstadt, die von Fred P. und den anderen Protagonisten häufig aufgesucht werden (vielleicht ein bisschen zu häufig). Erschwert wird das Lesen allerdings durch den inflationären Gebrauch von Satzzeichen. Unerklärlich oft setzt Sonn Begriffe in An- und Abführung. Die wörtlichen Zitate markiert er mit >>...<< Das verhindert unbeschwerten Lesefluss. Schade. INGE SCHNETTLER

(RP)
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