Mönchengladbach Heiteres rund um den "Lohengrin"

Mönchengladbach · Eine Probe besuchen, im "Richard Wagner" ein Menü aus dem Hause Wahnfried essen, erfahren, was Dichter über die Oper dachten und wie das Werk persifliert wurde: Im Rahmenprogramm zur Wagner-Oper gibt's viel zu schmunzeln.

 Eva Maria Günschmann als Ortrud und Johannes Schwärsky als ihr Gemahl Friedrich von Telramund auf der Lohengrin-Bühne.

Eva Maria Günschmann als Ortrud und Johannes Schwärsky als ihr Gemahl Friedrich von Telramund auf der Lohengrin-Bühne.

Foto: Matthias Stutte

Die gestrenge Ortrud, Gemahlin des Friedrich von Telramund, trägt ein klassisches Chanel-Kostüm, die verträumte Elsa ein blumig-mädchenhaftes Kleid. Um den Konferenztisch versammeln sich Männer in Business-Anzügen, es gibt eine Massenhochzeit, singende Maschinenpistolen - und keinen Schwan. Es geht um Macht und Politik, aber auch um Träume und Visionen. Robert Lehmeier hat die Wagner-Oper "Lohengrin" in sachlicher Kulisse modern inszeniert - weniger als Epos, denn als unterhaltsames Bühnenstück. Mit fantastischen Stimmen von den Solisten und vom Opernchor, überzeugenden schauspielerischen Leistungen und großartiger Musik von den Niederrheinischen Sinfonikern. Ja, es ist ganz schön viel los auf der Bühne, wenn die romantische Oper von Richard Wagner gegeben wird. In Krefeld war das in der vergangenen Spielzeit der Fall, beim Opernfestival in Estland im Juli vergangenen Jahres war die Aufführung ein Riesenerfolg - und jetzt kommt das Werk auch nach Mönchengladbach. Premiere ist am 20. Januar, 17 Uhr.

 Izabela Matula spielt die Elsa, die Tochter des Herzogs von Brabant. Sie wird von Friedrich von Telramund des Mordes an ihren Bruder Gottfried angeklagt.

Izabela Matula spielt die Elsa, die Tochter des Herzogs von Brabant. Sie wird von Friedrich von Telramund des Mordes an ihren Bruder Gottfried angeklagt.

Foto: Thomas Esser

Zur Einstimmung auf die Aufführungen hat Operndirektor Andreas Wendholz sechs Extras erdacht:

Lohengrin #analytisch Der Musiker Hans-Martin Gräbner aus Bayreuth erklärt die Oper, indem er die Handlung in einer Art "One-Man-Show" auf ausgesprochen unterhaltsame und humorvolle Art aufbereitet. Sonntag, 14. Januar, 20 Uhr, Studiobühne, Eintritt: 11,50 Euro

Lohengrin #szenisch Die Besucher haben die Gelegenheit, eine Probe zu besuchen und sich mit Regisseur Robert Lehmeier zu unterhalten. Dienstag, 16. Januar, 18 Uhr, große Bühne, Eintritt: 11,50 Euro

Lohengrin #diskografisch Hinrich Horstkotte, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner, außerdem Marionettenspieler, ist ein ausgewiesener Kenner der kompletten Lohengrin-Diskografie. Anhand ausgewählter Tonaufnahmen wird er an diesem amüsanten Plauderabend eine individuelle Anleitung zum Hören verschiedener Interpretationen geben. Sonntag, 4. Februar, 20 Uhr, Studiobühne, Eintritt: 11,50 Euro

Lohengrin #literarisch Die Wagner-Oper wurde von zahlreichen Schriftstellern literarisch kommentiert. Generalintendant Michael Grosse liest Texte von Mark Twain, der nach einem Lohengrin-Besuch von seiner "Leidenserfahrung" schrieb, von Thomas und Heinrich Mann sowie Auszüge aus den unterhaltsamen Memoiren des legendären Wagner-Tenors Leo Slezak. André Parfenov liefert an diesem Abend die Musik. Donnerstag, 15. Februar, 20 Uhr, Studiobühne, Eintritt: 11,50 Euro

Lohengrin #parodistisch Keine andere Oper Richard Wagners wurd so oft parodiert. Das Opernstudio Niederrhein und Mitgliedern des Schauspielensembles bieten Auszüge aus verschiedenen Persiflagen und die deutsche Erstaufführung von Victor Herberts Burlesque "The Magic Knight" (Der Zauberritter). Mittwoch, 21. Februar, 20 Uhr, Studiobühne, Eintritt: 11,50 Euro

Lohengrin #kulinarisch In seinem Restaurant "Richard Wagner" (wie passend!) serviert Gastronom Holger Böker eine Menüfolge aus dem Hause Wahnfried. Was haben Richard und Cosima Wagner wohl gespeist? Sicher nicht nur Fränkisches. Cosima, Tochter des Komponisten Franz Liszt und der Gräfin Marie d'Agoult, erzogen in Paris, wird auch französische Delikatessen goutiert haben. Musiker des Theaters unterhalten, und an den Tischen sitzen Darsteller aus der Oper zwischen den Gästen. Sonntag, 11. März, 19 Uhr, Restaurant Richard Wagner, Richard-Wagner-Straße 54, Eintritt (Menü und Programm: 30 Euro

Tickets unter 02166 6151-100 und www.theater-kr-mg.de

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