Mönchengladbach In der Hehner Kirche funkeln die Sterne

Mönchengladbach · Noch ist der Innenraum eingerüstet, die Maler tun ihre Arbeit und es wird noch gewerkelt. Am 24. März wird die Wiedereröffnung gefeiert.

 Noch türmen sich die Farbeimer im Chorraum und Peter Rohn bemalt die Wände, aber bald kann die Gemeinde die Eröffnung der Kirche feiern.

Noch türmen sich die Farbeimer im Chorraum und Peter Rohn bemalt die Wände, aber bald kann die Gemeinde die Eröffnung der Kirche feiern.

Foto: Detlef Ilgner

Der hellblaue Himmel wölbt sich über dem Oktogon, silberne Sterne blinken. Das Licht fällt durch das farbige Fensterglas und sprenkelt Boden und Wände. Zartfarbige Linien begleiten und umfassen Fenster und Rippenbögen. Im Chor tupft Peter Rohn mit einem dicken Pinsel graue Farbe mittels einer Schablone auf den roten Untergrund. Ein großer Teil des Innenraums ist noch eingerüstet, die Kirchenbänke schützend abgedeckt. Seit Juli wird der Kirchenraum der Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung in Hehn saniert. Aber ein Ende ist in Sicht: Am Freitag, 24. März, wird das Gotteshaus feierlich wiedereröffnet.

 Der Sternenhimmel über dem Oktogon ist wunderschön anzusehen.

Der Sternenhimmel über dem Oktogon ist wunderschön anzusehen.

Foto: Ilgner Detlef

370.000 Euro kostet die Innensanierung. 50.000 Euro hat das Bistum Aachen beigesteuert, 20.000 Euro erbringen Pfarrangehörige durch Eigenleistung, 300.000 Euro muss die Pfarre durch Spenden und Aktionen zusammenbekommen. "Von dieser Summe sind wir noch weit entfernt", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Norbert Crynen. Wer helfen kann und will, sollte sich im Pfarrbüro melden.

Ohne die Spendenbereitschaft der Hehner und der Bewohner umliegender Orte wäre die Kirche in Hehn, so wie sie da steht, nie gebaut worden. Die farbigen und ausgesprochen künstlerischen Fenster im Chor der Kirche wurden gespendet, auch einige im Oktogon. In den Marienmonaten Mai und Oktober wurden die Wände im Chor mit kostbaren roten Vorhängen geschmückt. Lange waren diese verschollen, bis Schwester Stefanie, die frühere Gemeindeschwester, sie wiederfand - auf dem Dachboden. Sie werden sorgsam aufbewahrt im eigens für sie hergestellten Schrank. Die roten Flächen an den Wänden des Chors erinnern an die originalen Stoffbehänge. Die Flächen werden derzeit von Peter Rohn von der Aachener Firma Philipp, die sich auf die Sanierung von Kircheninnenräumen spezialisiert hat, mit feinen Ornamenten versehen. "Wir können uns vorstellen, die historischen Stoffe zwischen den gemalten Vorhängen gelegentlich wieder aufzuhängen", sagt Norbert Crynen.

Mit der jetzigen farbigen Gestaltung nähert man sich der ursprünglichen Farbigkeit der Kirche an. "Wir haben anhand alter Farbreste die Tönungen rekonstruieren können." Peter Rohn hat dazu eine detaillierte Dokumentation vorgenommen und dem Kirchenvorstand, dem Bistum und der Unteren Denkmalbehörde vorgelegt. Die Gemeinde freut sich auf die Wiedereröffnung der bedeutenden Kirche. Viele Neugierige haben sich bereits jetzt - auf der Baustelle - umgesehen. Und waren begeistert.

Wiedereröffnung: 24. März, 18.30 Uhr mit einem Gottesdienst; 25. März, 11 bis 15 Uhr, Tag der offenen Tür; 26. März, 10 Uhr, Festgottesdienst mit Kommunionkindern, 16 Uhr, Konzert des Mandolinenorchesters Rheinlust Rheydt; 1. April, Nachwallfahrt der Bruderschaften nach Hehn

(RP)
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