Mönchengladbach Klavierfestival Ruhr kommt erneut ins Monforts-Quartier

Mönchengladbach · Der Pianist Jacky Terrasson, Burniss Travis (Bass) und Lukmil Perez (Drums) stellen ihr neues Album vor.

Jacky Terrasson kommt ins Monforts-Quartier.

Jacky Terrasson kommt ins Monforts-Quartier.

Foto: Levy-Stab

Dass die JazzLine des bedeutenden Klavierfestival Ruhr erneut auch in Mönchengladbach zu Gast sein wird, sorgt sicherlich bei Jazzfans, aber auch gewiss bei allen anderen Liebhabern reiz- und stilvoll präsentierter Musik, für große Freude. Das Programm am Samstag, 4. Juni, 20 Uhr mit Pianist Jacky Terrasson und seinem Trio lässt Großes erwarten - und auf musikalische fiebrig flimmernde Höhenflüge hochgradig individueller Art hoffen. Die Resonanz nach dem letzten Konzert mit den "Echoes of Swing" jedenfalls war äußerst positiv.

Dank der Kleinewefers Beteiligungs-GmbH wird das Monforts-Quartier an der Schwalmstraße auch 2016 einen Abend lang Zentrum der kleineren, aber äußerst feinen Jazzpartie des Festivals. Bereits 2015 bewies die Maschinenhalle, dass sie nicht nur die schweren Maschinen des TextilTechnikums würdevoll beherbergen kann, sondern auch, dass Schöngeistiges sich in ihr gut aufgehoben fühlt. Zu erspüren, wie verlockend sich Jazz mit der Aura dieser Halle zu einem stimmungsvollen Konzerterlebnis verbindet, lud offenbar zu einer Wiederholung ein. Nicht ohne Grund lobt Intendant Franz Xaver Ohnesorg, dankend für die erneute Einladung nach Mönchengladbach, die "sehr angenehme Atmosphäre und räumliche Situation". Diese sei für das Festival, das im Ruhrgebiet beheimatet ist, als Ort mit industrieller Vergangenheit, aber auch durch die angeschlossene Gastronomie ideal.

Es ist sicher, dass auch für den schillernden Pianisten Jacky Terrasson und seine beiden musikalischen Mitstreiter Burniss Travis (Bass) und Lukmil Perez (Drums) die Maschinenhalle eine würdige Inspiriationsquelle bieten wird. Inspiration für die Neu-Interpretation ihres jüngsten Albums "Take This". Da trifft packende Improvisation auf ausgeklügelte Struktur, hier Pop auf Klassisches oder auf karibisches Flair. Das alles klingt durchweg mitreißend. Vorsicht, manchmal springt es einem nahezu ins Gesicht. Und dann wird es plötzlich doch ganz kontemplativ.

Durch die Reduktion auf das klassische Jazztrio und den Verzicht auf die im Album prominenten "Vocals" bzw. Beatboxing Sly Johnsons, ist mit prickelnden klanglichen Überraschungen zu rechnen. Ohnehin ist der französisch-amerikanische Jazzpianist immer wieder für Überraschungen gut. Sagt Terrasson doch selbst: "Ich mag es, Dinge aus ihren Kontext zu reißen und ihnen einen anderen Geschmack zu verleihen." Was könnte besser in das Monforts-Quartier passen.

(laki)
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