Mönchengladbach Kunstgenuss zu Gaumenfreuden

Mönchengladbach · Erstmals realisiert das BIS mit Katrin Wiegands Schauspiel "Hitzeperiode" eine eigene Theaterproduktion. Während der Vorstellung gibt es kleine Köstlichkeiten zwischendurch, danach ein ganzes Dinner. Premiere ist am 7. Oktober.

 Zur Vorschau durfte schon stilvoll bei Kerzenlicht geschlemmt werden. Anders als in üblichen Theaterstücke dürfen dann auch die Zuschauer von dem kosten, was den Damen auf der Bühne gereicht wird.

Zur Vorschau durfte schon stilvoll bei Kerzenlicht geschlemmt werden. Anders als in üblichen Theaterstücke dürfen dann auch die Zuschauer von dem kosten, was den Damen auf der Bühne gereicht wird.

Foto: Jörg Knappe

Zur Kulturnacht gab es bereits einen kleinen Appetithappen für das Theater mit BIS(S). Es verspricht zur Aufführung von Katrin Wiegands Schauspiel "Hitzeperiode" einen humorvollen Abend für alle Sinne. Die Besucher erwartet eine Komödie über drei Frauen in den Wechseljahren. Die versuchen, mit mehr oder weniger Erfolg, die Figur in Schuss zu halten. Es geht um Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und eine Trennung. Im endlosen Kreislauf folgt bei den drei Heldinnen auf einem Besuch im Café der Gang ins Fitnessstudio, um die angefutterten Pfunde wieder loszuwerden.

Anders als in üblichen Theaterstücken, dürfen auch die Zuschauer von dem kosten, was den Damen auf der Bühne gereicht wird. Doch der eigentliche Clou des kulinarischen Verwöhn-Programms kommt nach der Vorstellung. Dann gibt es im Haus nebenan ein Dinner an festlich eingedeckter Tafel. Da war es nur recht und billig, dass zur Vorschau stilvoll bei Kerzenlicht gegessen werden durfte.

Caterer Nicola Bonfils servierte Amuse-Gueules, wie zum Auftakt eine Kreation mit Perltomaten und Garnele, garniert mit Frühlingszwiebel. Das versprochene Drei-Gang-Menü wird er saisonal bedingt verändern. Denn das Theaterdinner soll bis in den kommenden Sommer einmal im Monat angeboten werden - zunächst einmal. Auf Wunsch werden Sondervorstellungen für 50 Personen gegeben. "Seit ein bis anderthalb Jahren tragen wir uns mit dem Gedanken, so etwas durchzuführen. Das Theaterdinner ist für uns eine Premiere und relativ kostenaufwendig. Ohne Sponsor wäre das nicht möglich", betonte Herbert Krumbein, Vorsitzender des Zentrums für Kulturarbeit.

Gerne nahmen er und Bärbel Lenz für das BIS den von Filialdirektor Werner Hoba überbrachten Scheck der Sparkasse Mönchengladbach an. Die Sparkasse unterstützt das Theaterdinner mit 7500 Euro.

Gespielt wird das Stück von den drei Darstellerinnen Angela Wiemes, Barbara Baik und Regine Meininger vom Freien Theater bühnenreif. Die Kostprobe einer Szene gab mit heiter hintergründigen Dialogen Einblick in die "Hitzeperiode". Das Requisit einer Kleiderstange mit Dessous und Negligé unterstrich, dass es im Stück auch um Körbchengrößen geht. Da fällt bei dem Trio etwa der leicht bissige Satz: "Ab einem gewissen Alter und einer gewissen Konfektionsgröße ist mehr mehr."

"Wir sind heiß auf die Hitze", sagt voller Vorfreude Schauspielerin Regine Meininger. Dabei geht es ihr nicht nur um die Aufführung. Nach dem Bühnenauftritt wird sie mit ihren Mitstreiterinnen, unterstützt von professionellen Kräften, den Gästen servieren. In der Korrespondenz von Bühne und Dinner soll das gemeinsame Essen zugleich in entspannter Atmosphäre dem Erfahrungsaustausch und Nachgespräch dienen.

Für die Männer im Publikum verspricht Regisseurin Susanna Weber einen Blick durch das Schlüsselloch: "Sie können am Abend sehen, wie die Mädels ticken, wenn keine Männer dabei sind". Weber hat bereits Erfahrung mit Dinner-Theater sowohl als Darstellerin wie auch aus der Sicht, die der Backstage-Bereich bietet.

Weber hat bewusst ein Stück gewählt, das nicht zu lange dauert und außerdem die Vorlage auf eine Stunde Aufführungszeit gekürzt, damit genug Zeit für den Genuss danach bleibt. Für das Gesamtpaket verspricht sie: "Das ist alles Herzblut. Auch das Team vom Haus ist mit 1000 Prozent dabei".

(RP)
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