Mönchengladbach Live-Pop zur Tea-Time

Mönchengladbach · Nach dem Erfolg der Premiere im vergangenen Jahr geht die Reihe "Five O'Clock Acoustic" nun in die Fortsetzung. Zum Auftakt gab es gleich zwei junge Künstler: die 19-jährige Sophie und den 23-jährigen Thomas Allan.

 Folk, Pop, Blues - das alles vereint Sängerin Sophie auf der Bühne.

Folk, Pop, Blues - das alles vereint Sängerin Sophie auf der Bühne.

Foto: Jörg Knappe

Die Briten haben ihre Tea-Time am fortgeschrittenen Nachmittag, und der Volksgarten die "Five O'Clock Acoustic" - zumindest an drei Sonntagen im September. Im vergangenen Jahr hatte die Open-Air Reihe den jahrzehntelangen Dornröschenschlaf der Konzertbühne im Grünen mit einem Überraschungserfolg beendet. Zum diesjährigen Auftaktkonzert waren viele gekommen, um junge Mönchengladbacher Musiker zu erleben: Die 19-jährige Sophie, Siegerin beim Singer-Songwriter Slam 2012 in Mönchengladbach, und die Thomas-Allan-Band. "Bei den Proben ist mir das Herz übergegangen", schwärmte Walter Riettiens, mit Kurt Schmidt Ideengeber und Organisator des Konzepts, Mönchengladbacher mit eigenen Songs bei freiem Eintritt Akustik-Sets spielen zu lassen. Beider Dank richtete sich an die Unterstützung durch die städtische Kulturförderung, Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer und verschiedene Sponsoren, wie etwa die NEW.

Sophie bestritt die erste Hälfte des Doppelkonzerts mit selbst komponierten, englischen Songs zwischen Folk, Pop und Blues. Die 19-Jährige startete mit ihrem "Glücksbringer-Song Home", der ersten eigenen Komposition, mit der sie den Singer-Songwriter-Slam 2012 gewonnen hatte. Sie setzte ihre Stimme sanft und gefühlvoll mit warmen Nachhall ein, wie auch markant und in brennender Intensität. Ihr Gitarrenspiel wechselte zwischen empfindsam und expressiv, zueilen mit betont rhythmischen Elementen und unterstützt vom Percussionisten Ali Ottmann. In Sophies Liedern spiegeln sich persönliche Erfahrungen, wie die Auseinandersetzung mit Krisen im gefühlvollen "Reflection". In der Moderation verhehlte sie nicht die Enttäuschung, dass der Vater es noch nie geschafft hatte, den eigens ihm gewidmeten "Song an Papa" live zu hören.

Thomas Allan, Mönchengladbacher mit britischen Wurzeln, stellte sich mit seiner Band als Allrounder vor. Der 23-Jährige sang, spielte Gitarre, Mundharmonika und E-Piano mit Drive und stillen Momenten. Bassist Dominik Kuss und Schlagzeuger Dale Lohse rundeten den Sound stimmig ab. Die Band spielte mit dem Kate Busch-Hit "Running up that Hill" eine einzige Coverversion, ansonsten die Musik von Thomas Allan im Stil eines rockigen Indie britischer Prägung. Wie Sophie lässt sich auch Allan von persönlichen Erfahrungen inspirieren. So erzählte er von dem Mann, dem er beim freiwilligen Dienst in der Drogenhilfe kennengelernt hatte: Der ging wie Charlie Chaplin und sprach wie Bond - und wurde damit zum Titelhelden eines Thomas-Allan-Songs. Die Besucher dankten mit Beifall, und viele gaben gerne, als die Musiker um Spenden für die Jugendarbeit in der Flüchtlingshilfe baten. Weitere Termine: 18 September. Stanley Beamish Blues Band, 25. September: Dead Guitars.

(RP)
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