Mönchengladbach Potpourrifestival: Junge Talente gesucht

Mönchengladbach · Gefühlt sind erst ein paar Wochen vergangen seit dem letzten Potpourri-Festival. Doch die Macher des Jugend-Kulturevents planen jetzt schon für 2016.

Potpourrifestival: Junge Talente gesucht
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Immer wieder gern erinnert sich Niklas Wilk-Marten vom Potpourri-Festival-Team an den jungen Künstler Ali, der vor ein paar Jahren als syrischer Flüchtling nach Gladbach kam. "Sein Hobby war es, mit Öl zu malen", sagt Wilk-Marten. Nur konnte sich der junge Mann Farbe und Leinwände nicht leisten. "Wir haben ihm Material gegeben, irgendwann stellte er bei unserem Festival seine Bilder aus", sagt der Potpourri-Organisator. Dort wurde Ali sozusagen entdeckt, inzwischen studiert er ohne Abitur, dafür aber mit einem Begabten-Stipendium an der Düsseldorfer Kunsthochschule. Eine schöne Anekdote, wie Niklas Wilk-Marten findet. Eine von vielen, die es aus den vergangenen drei Jahren zu erzählen gibt. Und wenn es nach Wilk-Marten geht, sollen noch viele solcher Erfolgs-Geschichten folgen. Zum Beispiel im Mai 2016.

Junge Künstler aufgepasst: Ihr habt wieder die Chance, Euch zu präsentieren. Ob Rapper, Hip-Hopper oder Singer-Songwriter auf der Bühne oder Modedesigner und Künstler, die im Ladenlokal in Eicken ausstellen wollen: Bewerben kann sich jeder unter 25, der sich in irgendeiner Form in der Gladbacher Kunst- und Kulturszene bewegt. Die Bewerbungsphase startet am Sonntag, 8. November, und endet am 6. Dezember. "Für den Bandcontest suchen wir fünf Gruppen aus, die im Projekt 42 gegeneinander antreten", sagt Marie-Theres Müller vom Orga-Team. Dort entscheidet das Publikum dann, wer am nächsten Abend ins Finale kommt. Zu gewinnen gibt es ein Band-Starterkit, "mit Tonstudio-Besuch, Musikvideo-Dreh und Merchandising-Kram", verrät Niklas Wilk-Marten. Eben alles, was junge Künstler brauchen auf dem Weg zu Ruhm und Ehre. Zu einem richtigen Festival gehört allerdings mehr als nur ein Contest. Wie auch 2015 sollen rund um das Projekt 42 Konzerte in der Altstadt gespielt werden.

Die Idee dazu entstand aus der Not, "weil uns kurz vor dem Event der Veranstaltungsort gestrichen wurde", erinnert sich Niklas Wilk-Marten. Nach gefühlt hundert Telefonaten und mehreren Nachschichten - tiefschwarze Augenringe inklusive - stand das Festival; 100 Akteure kamen zusammen, 75 Helfer und 1500 Zuschauer.

Musik ist aber nur ein Standbein des Potpourri-Festivals. Die Macher wollen auch die Kunst in der Stadt fördern. "Vor ein paar Jahren fand U21-Kunst hier überhaupt nicht statt", sagt Wilk-Marten. Das hat sich geändert. Und damit es auch so bleibt, sucht das 13-köpfige Potpourri-Team für das Kunstwochenende vom 3. bis 5. Juni 2016 Fotografen und Maler, junge Poetry-Slamer und Filmemacher sowie zwei Moderatoren, die durch das gesamte Festival führen. Keine einfache Aufgabe, vor solchen Menschenmassen aufzutreten. Aber keine Sorge: "Torsten Knippertz wird das Moderatoren-Duo coachen", sagt der Marie-Theres Müller.

Unterstützung bekommen die Nachwuchs-Veranstalter für das Nachwuchs-Festival vom Kulturbüro und dem Fachbereich Weiterbildung und Musik - nicht nur finanziell. "Wir wollen mehr sein als ein einmaliges Festival. Wir wollen ein nachhaltiges Kulturnetzwerk aufbauen", sagt Müller. Immerhin: Das Potpourri-Event findet bereits zum vierten Mal statt.

(RP)
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