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Mönchengladbach So gestalten Jugendliche ihr eigenes Radioprogramm

Mönchengladbach · Das Radio hat durch die neuen Medien starke Konkurrenz bekommen. Und doch: Die Produktion einer eigenen Sendung hat für junge Menschen ungebrochene Faszination mit positiven Nebenwirkungen für Kommunikation und technisches Wissen. Das soll gefördert werden. Im Frühjahr starteten das Städtische Kulturbüro und das Medienkompetenzzentrum Exlex das Jugendradioprojekt Mönchengladbach. Inzwischen gibt es vier Jugendradioredaktionen in der Stadt, bei denen interessierte Kinder und Jugendliche willkommen sind. Hier können Radiosendungen für den Bürgerfunk und Beiträge für das städtische Jugend-Onlinemagazin mg-act.de produziert werden. Unterstützt wird das Projekt vom Kulturrucksack NRW, der Landesanstalt für Medien NRW und der Stadtsparkasse Mönchengladbach. Beteiligt ist zudem das Fanprojekt De Kull.

"Das ist aktive Medienarbeit. Vorhandene Kompetenzen können entdeckt und weiter entwickelt werden", erzählt Thomas Hoeps, Leiter des städtischen Kulturbüros. Im Jugendzentrum Jukomm auf der Stepgesstraße treffen sich die "Älteren" von 15 bis 21 Jahren. In der Jugendkirche Rheydt und im K5 Giesenkirchen die Zehn- bis 14-Jährigen, die zur Zielgruppe der Kulturrucksackförderung zählen. Altersübergreifende Gegenbesuche sind mit Blick auf eine Vernetzung aller Beteiligen erwünscht. Unter anderem sollen durch "Schnupper-Radiotage" an Schulen weitere Jugendliche gewonnen werden. "Wer mit Kindern und Jugendlichen arbeiten will, muss auch zu deren Plätzen gehen", sagt Thomas Bruchhausen, der auf eine breit angelegte Zielgruppe setzt und neben dem städtischen Träger auch gerne konfessionelle im Boot hat. Der Medientrainer und Leiter von Exlex beschreibt dieses als einen Dienstleister, der Zugang zum Bürgerfunk ermöglicht und seit Jahren Radioprojekte mit jungen Menschen betreibt. Doch bei spielerischen Einheiten komme immer wieder die Frage, was nachher wirklich gesendet wird, weiß Bruchhausen. Über den Bürgerfunk ist ein einstündiges Programm auf Radio 90.1 möglich. Ziel sei eine monatliche Sendeausstrahlung, damit der Kreislauf von Produktion zur Sendung mit Öffentlichkeit gegeben und Reaktionen erfahrbar seien. Die Themen sollen von den jungen Leuten kommen, die unter Anleitung möglichst viel selber machen.

"Die Geschichten werden anders erzählt, und die Aufbereitung ist anders", erklärt Bruchhausen, und Hoeps ergänzt: "Wenn es da eine Zensur gäbe, wäre das Projekt schnell tot. Erlaubt ist alles, was rechtlich machbar ist". Mit bisher circa 50 Jugendlichen ist die Quote schon recht gut. Hoeps hofft, dass die Kontinuität hilft, eventuelle Schwellenängste zu nehmen. Der 18-jährige Max zum Beispiel bedient die Technik im Aufnahmeraum des Jukomm schon souverän, als er einen Jingle als Erkennungsmelodie und einen Beitrag über Tattoos platziert. Die gleichaltrige Charlene hat im Projekt Erfahrungen als Moderatorin und Interviewpartnerin gemacht. Ob sie die beruflich verwerten will, weiß sie noch nicht. Doch darauf kommt es nicht an: Hoeps betont: "Kulturarbeit soll auch dazu führen, sich selbst zu finden".

(RP)
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