Mönchengladbach Wintermusik startet mit ganz viel Liebe

Mönchengladbach · Die neue Konzertreihe von Günter vom Dorp hatte einen fulminanten Auftakt. Liebe war das beherrschende Thema beim Wiener Neujahrskonzert. Auch FUN und das Jugendsinfonieorchester schenkten dem Publikum ganz viel Gefühl.

 Rechts: Alexander Steinitz dirigierte das Europäische Festival Orchester. Es bezauberte mit Wiener Walzerseligkeit. Untern: Das Jugendsinfonieorchester, die Band FUN, der Chor "Stimmlich" und die Solisten Nadine Stapper und Rob Sure begeisterten mit der "Night in White Satin".

Rechts: Alexander Steinitz dirigierte das Europäische Festival Orchester. Es bezauberte mit Wiener Walzerseligkeit. Untern: Das Jugendsinfonieorchester, die Band FUN, der Chor "Stimmlich" und die Solisten Nadine Stapper und Rob Sure begeisterten mit der "Night in White Satin".

Foto: Ilgner

Alexander Steinitz hat es drauf - er ist der geborene Entertainer. Der 1. Kapellmeister der Niederrheinischen Sinfoniker dirigierte beim Wiener Neujahrskonzert im Wickrather Kunstwerk das Europäische Festival Orchester. Er dirigierte, er tanzte, er moderierte, er hüpfte Podest, machte Sprünge, Ausfallschritte, legte sich wirklich ins Zeug. Er selbst genoss das Konzert aus vollen Zügen. Das kam an - bei den Musikern und beim Publikum. Nach dem Vorbild des alljährlichen Neujahrskonzert in Wien gab es ausschließlich Werke der Strauss-Dynastie - Vater und Sohn Johann Strauss, und dessen Brüder Josef und Eduard Strauss. Die Wiener Walzerklänge kennt jeder, das Publikum fand sich zurecht - und schwelgte in der köstlichen Operettenmusik.

Die Solisten, die wunderbar komische Sopranistin Désirée Brodka, und der zum Dahinschmelzen intonierende Tenor Juraj Holly, wurden frenetisch bejubelt. Köstlich etwa ihr Duett "Dieser Anstand" als Eisenstein und Rosalinde aus der Operette "Die Fledermaus". Da zeigten beide ihr schauspielerisches Talent. Das Orchester, ein Zusammenschluss aus allerbesten Orchestermusikern, ließ sich gerne leiten vom temperamentvollen Dirigat Alexander Steinitz', nahm die Begeisterung des Salzburgers gern auf und spielte groß und emphatisch. Ein Riesenspaß, ein musikalischer Hochgenuss - zumal in der einzigartigen Architektur der ehemaligen Industriehalle. Und selbstverständlich durften am Ende die "Donau so blau" und der "Radetzky-Marsch" nicht fehlen. Sie kommen wieder, das verriet Günter vom Dorp - am 19. Januar 2018 wird es das nächste Neujahrskonzert im Kunstwerk geben. Vormerken!

Die zweite Veranstaltung der Wintermusik schloss sich an. "A Night in White Satin" gab es gleich zweimal - die Nachfrage war groß, das Kunstwerk zum Bersten voll. Es hat sich halt herumgesprochen, dass die Musikalität, die das Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Christian Malescow, Günter vom Dorps Band FUN, der Chor "Stimmlich" und die Solisten Nadine Stapper und Rob Sure auf die Bühne bringen, unbedingt hörens- und sehenswert ist. Und wie das alles zusammenpasst! Sie alle gemeinsam schnüren ein Klangpaket, das vermeintliche Gegensätze vereint, sie zusammenbringt und perfekt arrangiert. Hervorzuheben sind die beiden Solisten des Jugendsinfonieorchesters - Eva Otto, die ihrer Violine zum Weinen schöne Zigeunerweisen entlockte, und Felix Brucklacher, der in seinem jugendlichen Alter zu den Besten der Besten an der Klarinette gehört.

"All my loving" - dieses Lied übernahm das Publikum, es wurde zum Chor. Die Gäste erlebten das, was wohl nur die Musik schaffen kann: Das Singen verband sie alle - die da oben auf der Bühne und die, die gekommen waren, um einen wunderschönen Abend zu erleben. Den hatten sie alle - in der Tat.

Eine Wiederholung gibt es am 20. und 21. Januar 2018 - bei der nächsten Wintermusik.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort