Mönchengladbach Kulturbüro verteilt 100 000 Euro mehr

Mönchengladbach · Der Kulturausschuss beschließt Richtlinien für die Förderung nichtstädtischer Kulturarbeit. Der Stadtrat hatte bereits im Dezember die Aufstockung der verfügbaren Mittel für solche Kulturprojekte von 25 000 auf 125 000 Euro beschlossen.

 Ab sofort sollen die Mittel für die Förderung freier Kultur-Initiativen spürbar angehoben werden: Davon können Vereine wie Horst (der die Band "Von Wegen Lisbeth" zum Potpourri-Festival engagiert hat, links) oder das BIS-Zentrum (hier Gastspiel des Musikprojekts "The Dorf") profitieren.

Ab sofort sollen die Mittel für die Förderung freier Kultur-Initiativen spürbar angehoben werden: Davon können Vereine wie Horst (der die Band "Von Wegen Lisbeth" zum Potpourri-Festival engagiert hat, links) oder das BIS-Zentrum (hier Gastspiel des Musikprojekts "The Dorf") profitieren.

Foto: KN / Oskar Neubauer

Es ist mehr als nur ein Lichtblick für die Lage der frei arbeitenden Kulturträger in der Stadt. Denn der Beschluss des Rates, der freien Kulturszene in diesem Jahr insgesamt 100 000 Euro mehr als bisher zukommen zu lassen, markiert offenbar eine Trendwende bei der Philosophie der Mittelvergabe. Gestern winkten die Mitglieder des Kulturausschusses dafür die satzungsmäßigen Rahmenbedingungen durch. Die Satzung hat das städtische Kulturbüro ausgearbeitet. Damit kann die Kulturverwaltung künftig pro Antrag Geldmittel bis zu einer Summe von 3000 Euro in eigener Kompetenz freigeben, höhere Beträge müssen nach wie vor über den Kulturausschuss genehmigt werden.

Das Kulturbüro hat, wie dessen Leiter Dr. Thomas Hoeps gestern vor dem Kulturausschuss erläuterte, bereits ein vierseitiges Antragsformular entworfen. Das können Gruppen, Vereine und Initiativen ab sofort nutzen. Ausschussmitglied Michael Schroeren (CDU) plädierte zwar dafür, die Verfügungsgrenze unter 3000 Euro zu senken, zog diesen Vorschlag aber wieder zurück, nachdem Kulturdezernent Dr. Gert Fischer zugesichert hatte, die Effizienz der neuen Förderrichtlinien nach einem Jahr zu überprüfen.

Kein greifbares Ergebnis hatte die erneute Beratung über das Bestreben von Grünen und den Vertretern der Linken, die nach einem belasteten General (Lettow-Vorbeck) benannte Straße im Bunten Garten umzubenennen. Der Rat hatte bereits die Kulturverwaltung angewiesen, die Anlieger per Brief zu fragen, ob sie eine Umbenennung des Straßennamens wollen. Dieses Vorhaben soll nun bald in Angriff genommen werden. Karl Boland (Linke) hätte es lieber gesehen, in dem Schreiben auch gleich einen Alternativvorschlag anzugeben.

Hoeps stellte den Politikern die neue Internetplattform MG-Act vor. Sie löst die seit 2009 existierende Website Kujuki-mg ab. Das nachlassende Interesse an der Seite habe zum Nachdenken im Kulturbüro geführt, so Hoeps. Statt für die frühere Zielgruppe der Acht- bis Elfjährigen will die neue Plattform mit Blogs, Events und Tipps stärker die 13- bis 16-Jährigen ansprechen. Das neue Internet-Forum läuft seit gut einer Woche. Dieter Breymann, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, lobte den Einsatz - die Seite wird von der Inhaberin einer halben Stelle gestaltet. Redaktionell wirken außerdem Schulen und Jugendzentren an MG-Act mit.

Ergebnisse der Befragung zum Sonntagsangebot der Interkulturellen Familienbibliothek in Rheydt durch ein Institut der Fachhochschule Köln stellten zwei Professorinnen vor. Die große Mehrheit der vor Ort 547 Befragten würde danach den Erhalt der Sonntagsöffnung der Bibliothek in Rheydt sehr begrüßen.

(RP)
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