Mönchengladbach Kulturpolitiker verteilen 25.600 Euro

Mönchengladbach · Von 100.000 Euro für die freie Kulturszene sind noch 3200 Euro übrig. Bei den Details beginnt die Diskussion und auch die Gefahr, dass sich ein Ratsgremium wie der städtische Kulturausschuss verzettelt.

Etliche Anträge waren schon verwaltungsseitig abzulehnen, weil die Antragsteller die Richtlinien der im März vereinbarten Satzung nicht einhielten. Doch es kamen so viele begründete Begehren von Initiativen der freien Kulturszene zusammen, dass am Ende von der verfügbaren Gesamtsumme, 100 000 Euro, nur mehr 3200 Euro verbleiben.

Wer also noch Mittel für ein Kulturprojekt benötigt, muss sich sputen - und einen wohlbegründeten Antrag bis Mitte August beim Kulturbüro oder beim Fachbereiche Weiterbildung und Musik einreichen. Einige Projekte sind, was die Förderung angeht, noch strittig, so die Veranstaltungsreihe "Clubbing Classic" des Vereins Freunde und Förderer der Musik in Mönchengladbach. Mitglieder des Ausschusses wiesen darauf hin, dass der Verein bereits erfolgreich Sponsoren geworben habe. Was die Frage nach dem Förderbedarf nach sich zieht.

Der Ausschuss hatte im März der Verwaltung den Auftrag erteilt, die Anwohner der Lettow-Vorbeck-Straße zu befragen, ob sie ihre nach dem preußischen General benannte Straße umbenennen wollen. Das Ergebnis präsentierte Kulturdezernent Dr. Gert Fischer. Es weist aus, dass eine überwältigende Mehrheit der Anwohner (56 von 62 Antworten) keine Umbenennung wünscht. Daraus schloss Dieter Breymann, Kultursprecher der CDU-Fraktion: "Wir können nicht anders, als das Votum zu akzeptieren." Dieser Haltung pflichtete ihm SPD-Kollege Ulrich Elsen bei, der an Brechts ironisches Wort von der Regierung erinnerte, die sich bei Bedarf ein neues Volk wählen solle. Auch die FDP, vertreten durch Natascha Stephan, sieht den Sachverhalt ähnlich. Der Grüne Claus Flören betonte, seine Fraktion sei "gar nicht begeistert von dem Ergebnis der Befragung". Jetzt hat abschließend die Bezirksvertretung Nord das letzte Wort.

Eine erfreuliche Neuigkeit meldete Dr. Marie Batzel, Programmbereichsleiterin Kultur der VHS. Das Weiterbildungsinstitut ist für zwei Semester eine Kooperation mit der ZEIT-Akademie in Hamburg eingegangen. Kursteilnehmer sehen bei Treffen im Haus Berggarten Videoaufzeichnungen mit namhaften Referenten zu bestimmten Themenbereichen. Nach Vorführung per Livestream geben hauseigene Dozenten ergänzende Informationen.

Im ersten Semester von "Bildung mal anders" gab es Lektionen in den Fächern Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie. Im nächsten Semester werden die Bereiche Nachkriegsliteratur, Psychologie und Ökonomie folgen. "Wir sind da richtig innovativ", sagte Marie Batzel.

(RP)
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