Mönchengladbach Lampenschirme für die Altstadt gesucht

Mönchengladbach · Die Waldhausener Straße soll vom Grünewaldplatz bis zum Alten Markt originell beleuchtet werden. Um das schaffen zu können, müssen noch 60 nostalgische Lampenkörper her. Der Club der Wirte freut sich über jede Spende.

 Seit Ende 2016 wird der untere Teil der Waldhausener Straße mit alten Lampenschirmen beleuchtet. Bald soll die Straße bis hinauf zum Alten Markt so aussehen.

Seit Ende 2016 wird der untere Teil der Waldhausener Straße mit alten Lampenschirmen beleuchtet. Bald soll die Straße bis hinauf zum Alten Markt so aussehen.

Foto: Ilgner

Es war schon ein lustiger Anblick, als Dennis Bürger mit einem ollen Lampenschirm unterm Arm abends die Bar "Foormat" an der Waldhausener Straße betrat. Der Altstadtwirt Marco Raspe ist der Sprecher des Clubs der Wirte. Er erinnert sich schmunzelnd: "Wir haben echt gelacht, und Dennis Bürger hat sich gefreut, dass es für ihn schön sein wird, wenn ein Teil seines Wohnzimmers demnächst mit dazu beiträgt, die Waldhausener Straße stimmungsvoll zu beleuchten." Insgesamt haben die Wirte bereits 20 Lampenschirme gesammelt, 60 fehlen noch, um die Kneipenstraße vom Alten Markt bis zur Kulturküche komplett ausleuchten zu können.

Die Idee zu dieser etwas anderen Straßenbeleuchtung hatten der Verein Kulturkram, das Team der Kulturküche und die Initiative Altstadt. Monatelang hatten die Akteure in Kellern, Schuppen und auf Trödelmärkten gestöbert, und etliche der altmodischen Lampenbespannungen gefunden. Der Anfang war gemacht, und mit Mitteln aus dem städtischen Topf für Wohnumfeldverbesserung konnten die ersten Meter der Waldhausener Straße auf diese originelle Art erleuchtet werden. "Wir fanden das so gut, dass wir die ganze Sache verlängern wollten", sagt Marco Raspe.

Und so soll noch in diesem Frühjahr auch die obere Waldhausener Straße mit mehr als 80 zusätzlichen Lampenschirmen ausgestattet werden. Organisiert wird die Erweiterung vom Club der Wirte, der somit an die tolle Vorarbeit der Kulturküche anknüpft. Die Organisatoren freuen sich über jede Lampenschirmspende: "Die komplette Organisation ist abgeschlossen, einige Lampenschirme wurden bereits gespendet, es fehlen jetzt noch 60 Lampenschirme. Dann können wir endlich beginnen", sagt Hauke Jakob, Vorsitzender vom Club der Wirte. Gespendet werden kann bei allen Mitgliedern vom Club der Wirte: Bar Plastique, Die Box, Cannapé, Projekt 42, SunSide, Graefen + König, Graefen Clubbing, Burgerliebe, Hotel Select, Goldwasser, Black and White, Die Nacht, Zuckerschnute, Foormat, Café del Bar, Brauhaus MaNaMaNa, Deja Vu.

Durch den neuen Abschnitt kommen mehr als 80 Lampenschirme hinzu, so dass insgesamt über der Waldhausener Straße weit mehr als 100 dieser besonderen Lichtspender hängen werden. Das sind mehr als in der Lorettostraße in Düsseldorf. Dazu sagt Hauke Jakob: "Wir wollen nicht unbedingt Düsseldorf übertreffen. Unser Ziel ist es, mehr Atmosphäre in die Waldhausener Straße zu bringen und ein weiteres kulturelles Highlight in der Altstadt zu schaffen." Realisiert werden konnte das Projekt dank des Förderprogramms für Wohnumfeldverbesserung. "Die Initiative Altstadt hat uns beim Erstellen des Förderantrags geholfen", sagt Marco Raspe. Der Antrag wurde befürwortet.

Einen besonderen Nebeneffekt hat das Projekt auch, sagen die Wirte. Durch die großflächige Ausleuchtung in den Abendstunden verschwinden die dunklen Abschnitte, die als Angsträume wahrgenommen werden.

Der Club der Wirte steht im ständigen Dialog mit Interessensvertretern aus den Mönchengladbacher Ordnungs- und Sicherheitsbehörden, regionalen Eventveranstaltern, Bürgerinitiativen und lokalen Politikern. Als Interessensvertretung der Altstadt-Gastronomen ist der Club der Wirte in erster Linie um eine nachhaltig positive und sichere Entwicklung der Altstadt bemüht, aus dem sich zahlreiche weitere Aufgaben ableiten. Insgesamt 17 gastronomische Betriebe rund um die Waldhausener Straße, den Alten Markt und den Kapuzinerplatz verfolgen dieses gemeinsame Ziel.

"Wir würden am liebsten sofort loslegen", sagt Marco Raspe. Für die insgesamt 210 ausgeleuchteten Meter müssen 34 Wandbefestigungen angebracht und bis zu 29 Kabelstrecken verlegt werden. "Jetzt müssen die Leute uns nur noch ihre Lampenschirme bringen, alles andere ist vorbereitet. Wir stehen in den Startlöchern."

(isch)
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