Mönchengladbach Leiche gefunden — Polizei vermutet Tötungsdelikt
Mönchengladbach · Ein Hubschrauber kreist am Sonntagnachmittag über dem ehemaligen Reme-Gelände in Mönchengladbach-Lürrip: Auf dem Areal wurde die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Polizei geht von einer Tötung aus und startete eine großangelegte Fahndung.
Polizei-Großeinsatz nach Leichenfund in Mönchengladbach
Kurz nach 16 Uhr rückte die Polizei mit mehreren Einsatzfahrzeugen zum Reme-Gelände an der Lürriper Straße aus. Der Grund: Auf dem Areal, auf dem früher Panzer der britischen Streitkräfte repariert wurden und das seit längerem unbenutzt ist, wurde eine männliche Leiche gefunden. Offenbar wurde sie in einem Torbogen entdeckt, der zwei Hallen miteinander verbindet. Augenzeugen sahen jemanden weglaufen. Die Polizei startete daraufhin eine großangelegte Fahndungsaktion: Ein Hubschrauber kreiste über dem Gelände, eine Hundertschaft suchte die Gegend mit Spürhunden ab.
"Aufgrund der Gesamtumstände wird zurzeit von einem Tötungsdelikt ausgegangen. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Abend mit. Die Polizei forderte die Hilfe der Feuerwehr an, die das Gelände ausleuchtete.
Auf dem Reme-Areal ist auch ein Omnibus-Handel. Chef Georg Mertschuweit war um 15.15 Uhr auf dem Gelände. Er wollte eine Startkabel holen, um einem Freund zu helfen, der mit seinem Fahrzeug liegen geblieben ist. Mertschuweit hat nichts Verdächtiges beobachtet.
Im vergangenen Jahr hat es, so Mertschuweit, einen Einbruch in seiner Halle gegeben, bei dem unter anderem ein Motorrad gestohlen wurde. "Hier sind immer wieder Unbefugte aufs Gelände gelangt. Man kann ein 60 Hektar großes Gelände auch schlecht nach allen Seiten absperren", sagt er. Häufig sei der Zaun an mehreren Stellen aufgeschnitten gewesen.
Mönchengladbach: Brandstifter zündeln in Hallen auf Reme-Gelände
In den vergangenen Jahren hat es zudem wiederholt auf dem Areal gebrannt: 2011 gab es mehrere Großbrände, zuletzt brannte es dort 2013. Nachdem sich damals Anwohner wiederholt beschwert hatten, dass sich "zwielichtige Gestalten" auf dem Gelände herumtrieben, ließ die Stadt eine große Halle mit Nebengebäuden abreißen.
In den Hallen auf dem Reme-Gelände stehen auch Karnevalswagen des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes, unter anderem auch der Prinzenwagen. Er wird dort vielen Jahren gebaut.
Bei der Stadt und ihrer Tochter EWMG wird derzeit darüber nachgedacht, einen großen Teil des Reme-Geländes zu einem Wohngebiet zu machen. In der Nähe einer S-Bahn-Station könnte das ein interessanter Standort werden.
