Mönchengladbach Lernen, warum Steuergelder notwendig sind

Mönchengladbach · Im Gymnasium am Geroweiher vermittelte das Finanzamt den Schülern Basiswissen zum Thema Steuern und Abgaben.

Im Ranking der liebsten Tätigkeiten dürfte die Steuererklärung sicherlich keinen Spitzenwert erreichen, da den meisten Menschen dieses Gespinst aus Zahlen etwas unheimlich ist. Die Lehrerin Sandra Rosenbaum vom Gymnasium am Geroweiher setzte daher zum Thema "Schule und Steuern im Land NRW" lieber auf gezielte Information von ausgewiesenen Fachkräften und lud mit Andrea Mennicken und Britta Thelen zwei Damen vom Finanzamt Mönchengladbach ein. Diese informierten in den Sozialwissenschaftskursen der zwölften Jahrgangsstufe über Steuern, die Verwendung von Steuergeldern, die Einkommenssteuererklärung und an andere Feinheiten mehr.

Ein Twitter-Beitrag hatte die Gymnasiallehrerin aufhorchen lassen: Da hatte eine Schülerin bemängelt, zwar bestens gerüstet zu sein für Gedichtinterpretationen, aber nicht für eine Steuererklärung. "Meine Schüler fühlten sich da auch nicht ausreichend informiert", musste die Lehrerin feststellen. In der Mischung aus Vorträgen und Gesprächen sagte Thelen zu Beginn: "Steuer und Abgaben empfinden wir alle als Last".

Derweil zeigte die Power-Point-Präsentation die Karikatur eines Bürgers im Schraubstock. Mit einfachen Fragen machten die Referentinnen aber bewusst, wie nötig Steuereinnahmen für die Finanzierung der Daseinsvorsorge sind, um zum Beispiel Krankenhäuser, Bibliotheken, Schulen zu unterhalten. Nach mehr oder weniger treffsicheren Einschätzungen erfuhren die zukünftigen Abiturienten zum Beispiel, dass ein Autobahnmeter 7.900 Euro, jeder einzelne Schüler täglich 23,50 Euro und ein Drehleiterwagen 600.000 Euro kosten. Neben dem Basiswissen von der Steuer bis zu den Aufgaben der Finanzämter sprachen die Beamtinnen Themen an, die, wie die Steuer auf einen Zweitwohnsitz während des Studiums, für die Schüler besonders interessant sein dürften. Mennicken und Thelen wiesen darauf hin, dass es zuweilen vorteilhafter sein könne, auf Lohnsteuer zu arbeiten als im Minijob. Der 18-jährige Tugay Senol zeigte sich fit in der Einschätzung von Kosten und wirkte auch sonst recht vertraut mit dem Thema. "Ich fand das aber doch sehr hilfreich. Wie das mit den Steuersätzen nach Einkommen ist, wusste ich zwar schon, aber sicher manche von uns noch nicht", bilanzierte der 18-Jährige, der für die Zeit nach dem Abitur noch zwischen einem Sport- oder Informatikstudium schwankt. Jana Becker kannte sogar aus purem Interesse Besonderheiten um Doppelbesteuerung und Lebensmittelpunkt. Das wird ihr sicherlich irgendwann bei der Steuererklärung helfen, während sie beruflich auf ein Medizinstudium setzen will.

(anw)
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