Mönchengladbach Lernen, wie man Menschen helfen kann

Mönchengladbach · In Kooperation mit dem Katholischen Forum bietet die Familienbildungsstätte Sozialarbeitern viele Möglichkeiten zur Weiterbildung.

 Hund und Mensch als Team: Auch die "Tiergestützte Therapie" wird Thema einer Informationsveranstaltung sein.

Hund und Mensch als Team: Auch die "Tiergestützte Therapie" wird Thema einer Informationsveranstaltung sein.

Foto: FBS

Sozialarbeiter sollen mehr Möglichkeiten erhalten, sich weiter zu bilden. Darauf zielt das neue Fortbildungsprogramm des Familienbilgunszentrums (FBS) und des Katholischen Forums ab. Das bedeutet: neue Kompetenzen lernen, um Menschen jeden Alters besser zu betreuen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und ihnen in Not zur Seite zu stehen. Das Programm für 2016 umfasst knapp 100 Veranstaltungen, vom Tagesprogramm, bis zur einjährigen Fortbildung. "Es sind Angebote für Menschen in allen sozialen Arbeitsfeldern", sagt Franz-Josef Unland vom Katholischen Forum. "Wir haben ein großes Netzwerk aufgebaut und stellen sicher, dass die Menschen bei uns gut ausgebildet werden."

 Franz-Josef Unland (v.l.), Helmut Keymer, Kerstin Rau-Berthold und Andrea Gestermann haben das Weiterbildungsprogramm gemeinsam entwickelt.

Franz-Josef Unland (v.l.), Helmut Keymer, Kerstin Rau-Berthold und Andrea Gestermann haben das Weiterbildungsprogramm gemeinsam entwickelt.

Foto: FBS

In den sieben Kapiteln des Programms, das im Vergleich zum Vorjahr doppelt so groß ausfällt, gibt es Schulungen für das Personal von Kitas und Familienzentren, Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung und Seminare zu etlichen Spezialthemen. "Wir verstehen uns als Modell dafür, wie Menschen mit unterschiedlichem Aufgabenbereich ihre Kenntnisse erweitern können - ganz individuell und auf die Bedürfnisse ihres Arbeitsumfelds zugeschnitten ", sagt FBS-Geschäftsführerin Kerstin Rau-Berthold. Ein Beispiel dafür ist das Tagesseminar "Handwerk Humor". Menschen, die mit Kindern oder Senioren arbeiten können darin lernen, wie sie auf humorvolle Weise kommunizieren und so Trauer und Ängste ihres Gegenübers abbauen können. Neben der Theorie soll dieses Wissen im Seminar auch durch praktische Übungen vermittelt werden, etwa mit Musik und Tanz. Der Dozent: ein waschechter Clown.

 Das "Handwerk Humor" kann im Seminar gelernt werden.

Das "Handwerk Humor" kann im Seminar gelernt werden.

Foto: Saltmann

Außergewöhnliche Therapieformen werden ebenfalls an mehreren Informationsabenden thematisiert. So werden Sozialarbeiterinnen in einem Vortrag zur "Tiergestützten Therapie" auf die genauen Ausbildungsinhalte eingehen und aufzeigen, welche positiven Effekte Tiere auf das seelische Wohlbefinden und den Gesundheitszustand eines Patienten haben können.

Der Kita-Alltag ist of laut und turbulent. Und das soll auch so sein, wissen die Betreuer. Damit sie die Entwicklung der Kinder auch mit Klängen, Geräuschen und Rhythmen fördern können, werden sie von Musiktherapeuten und Erziehern in einem Seminar geschult, inklusive praktischer Übungen, auch ohne musikalische Vorkenntnisse.

Auch auf grundsätzliche Herausforderungen des Berufslebens sollen die Teilnehmer mit Mehr-Tages-Seminaren vorbereitet werden. "Die Anforderungen im Job werden höher", sagt Andrea Gestermann, die das Angebot an der FBS koordiniert. "Deshalb ist uns auch die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter sehr wichtig." Die Palette an Fortbildungsangeboten ist entsprechend groß - vom Verhalten im Bewerbungsgespräch über rhetorische Fähigkeiten, bis hin zu Führungskompetenzen und Teamfähigkeit.

Angesichts aktueller Themen wie der Integration von Flüchtlingen wollen die Initiatoren ihre Fortbildungsangebote zeitgemäß gestalten. Im Seminar "Was glaubst du?" sollen daher die Religionen, die bereits im Kindergarten aufeinandertreffen, thematisiert werden. Ziel ist es, als Betreuer angemessen und empathisch mit Kindern anderer Kulturen umgehen zu können. Dies erfordert pädagogische Methodik und viel Sensibilität, auch bei den Dozenten. "Deshalb stellen wir sicher, dass alle Referenten nicht nur die entsprechende Qualifikation haben, sondern auch praktische Erfahrung mitbringen", versichert Helmut Keymer vom Katholischen Forum. "Auch die persönliche Haltung ist wichtig. Davon überzeugen wir uns vorab ausführlich."

(mro)
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