Mönchengladbach Leser fordern neue Ampelsteuerungen

Mönchengladbach · Wer sich an Tempo 30 hält, steht an roten Ampeln: Unter dieser Überschrift hatten wir die Leser aufgefordert, ihre Erfahrungen mitzuteilen. Viele meldeten sich, die "grüne Welle" hat keiner gesehen.

 Es gibt 186 verkehrsberuhigte Straßen in der Stadt.

Es gibt 186 verkehrsberuhigte Straßen in der Stadt.

Foto: Ostermann

Leo Jennissen hat auf der 7,7 Kilometer langen Strecke vom Alten Markt über die Aachener Straße nach Rheindahlen 15 Ampeln gezählt. "Läuft es ganz schlecht, muss man an allen Ampeln anhalten, manchmal sogar zweimal an einer Ampel", sagt der RP-Leser aus dem Örtchen Herdt und fordert eine längst überfällige Erneuerung der Ampelsteuerungen. Gerade beim Abbremsen und Anfahren an roten Ampeln würden die Abgaswerte enorm ansteigen, die Luft würde gerade dadurch verpestet. "Wissen die Politiker nicht, dass es für die Steuerung der Ampelphasen Verkehrsrechner gibt, die die Arbeit gern übernehmen. Hinsichtlich unserer Ampelschaltungen befinden wir uns noch in der Steinzeit", findet Leo Jennissen.

Ebenfalls auf die "immense Energieverschwendung durch die desaströsen Ampelschaltungen" weist Michael Knorr hin. "Kolonnen von Autos kriechen im 'Stop and go' durch unsere Straßen und verpesten die Luft. Meiner Meinung nach, kann das nur zwei Gründe haben: 1. Die Verkehrsleitung der Stadt ist mit diesen komplexen Anlagen überfordert, oder 2. Die Ampelanlagen sind, trotz ihrer immensen Kosten bei der Anschaffung und Unterhaltung, für diese Art der Verkehrsregelung nicht geeignet."

Bernd Dressen vom Gotzweg schreibt: "Die Ampelschaltungen in Rheydt und Mönchengladbach sind katastrophal. Man wird nur von Rot nach Rot weitergereicht. Da wird von 'intelligenten' Ampeln gesprochen. Meines Erachtens machen gerade diese 'intelligenten' Ampeln alles kaputt, was aber zumeist daran liegt, dass sie falsch programmiert sind. Hält man beispielsweise zu viel Abstand zum Vordermann denkt die 'intelligente' Ampel, dass niemand mehr kommt, und schaltet auf Rot." Dietrich Höpfner berichtet von seiner Fahrt über die B 59 von Odenkirchen nach Mülfort: "Auf dieser Strecke habe ich es geschafft, von neun Ampeln exakt eine bei Grün zu erwischen."

Auch Karl Schäfer weist darauf hin, dass an den roten Ampeln vermehrt Abgase die Luft verpesten. "Was soll denn an dem Verkehr noch beruhigt werden? Gesünder wäre es, mittels moderner Technik über eine grüne Welle nachzudenken. Wäre für die Stadt auch billiger: keine neuen Verkehrsschilder und weniger Abgase", schreibt er. Der Diplom-Ingenieur Michael Klein findet die Ampelschaltungen "lächerlich". Und er schreibt: "Es ist mir unbegreiflich, dass man in dieser Stadt nicht in der Lage ist, von der Theodor-Heuss-Straße (in Höhe der Polizei) bis zur Limitenstraße (hinter Real) eine grüne Welle zu schalten." Er errechnet einen dadurch verursachten Mehrverbrauch jeden Tag von zwei Liter Diesel auf 100 Kilometer pro Tag.

Die Verwaltung hatte behauptet, dass die Stadt nach der Einrichtung von Tempo-30- und Tempo-40-Zonen sämtliche Ampeln unverzüglich auf die neuen Geschwindigkeiten eingestellt habe.

(RP)
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