Mönchengladbach Letzter Schliff fürs Summertime-Konzert

Mönchengladbach · Am Sonntag singt der Jazzchor Mönchengladbach im Humanistischen Gymnasium. Wir besuchten die Generalprobe.

 Chorleiterin Andrea Kaiser zeigt den Sängerinnen und Sängern des Jazzchores, wie sie sich die Tongebung optimal vorstellt. Am Sonntagnachmittag will der Jazzchor im Huma zeigen, was er an neuem Repertoire "drauf" hat.

Chorleiterin Andrea Kaiser zeigt den Sängerinnen und Sängern des Jazzchores, wie sie sich die Tongebung optimal vorstellt. Am Sonntagnachmittag will der Jazzchor im Huma zeigen, was er an neuem Repertoire "drauf" hat.

Foto: Andreas Baum

"I like it! Summertime" — der Titel ist Programm: Beim Konzert des Jazzchores Mönchengladbach werden Stücke erklingen, die der Chorleiterin Andrea Kaiser und dem Chor besonders gut gefallen. Letzten Schliff und Feinabstimmung mit der Rhythmusgruppe der Very Hot Stuff Bigband erhielten die Stücke bei der Generalprobe im vertrauten Probenraum, dem Audimax der Hochschule Niederrhein, wo der Chor vor über 20 Jahren gegründet wurde.

Was in der klassischen Musik undenkbar ist, wo sich alles an fixierten Noten orientiert, macht im Jazz die Musik aus: Improvisation. Hier wird auf Zuruf, auch geprobten Zuruf hin musiziert. So wird auch erst jetzt zusammengebaut, was am Sonntag fürs Konzert alles stehen muss. "Der Ablauf ist wie sonst, das Intro kommt jetzt dazu, acht Takte vorweg", gibt Andrea Kaiser die Anweisung für "Seasons of love". Alle wissen Bescheid. Die Solisten im Alt und Bass greifen zwischenzeitlich zum Mikrofon, bereit für ihren Einsatz. "Es gibt eine Aufnahme, wo geklatscht wird", äußert ein Tenor eine Idee. Spontan greift Andrea Kaiser diese auf und baut sie kurzerhand ein. "Lasst bitte Eure Hände während des Klatschens nicht fallen." Sie macht es vor und alle stimmen ein. "Super!"

Das Wiegenlied "Summertime" aus der Oper "Porgy and Bess" von George Gershwin darf angesichts des Konzerttitels nicht fehlen. "An den tiefen Stellen bitte nach oben aufmachen und die Töne hell färben", rät die Chorleiterin. Mit der Arbeit am neuen Chorsound, der für richtige Jazz- und Popstücke "schön hell" klingen soll, ist Andrea Kaiser in den bisher anderthalb Jahren ihrer Chorleitung ein ganzes Stück weitergekommen. Auch hat sie zum ersten Mal viele A-cappella-Stücke ins Programm genommen. "Besonders liegt mir ,Washing of the Water' am Herzen", gesteht die Leiterin des Jazzchores.

Neben A-cappella- und begleiteten Stücken steuert auch die Very Hot Stuff Bigband der VHS ihren Teil bei. Manfred Heinen leitet die Band und sitzt in der Rhythmus-Gruppe am E-Piano, neben Dirk Rütten an der E-Gitarre, Olaf Joeressen am Bass und Robert Hurasky an den Drums. Bei "Ride Like the Wind" spielen sie ihr ganzes Improvisationstalent aus. Der Song bietet vielfältige musikalische Elemente: Gesangs-Soli, Instrumentalimprovisation und einen Backgroundchor mit "Keep Running", der durch alle Stimmen wechselt. Für Drummer Robert gibt es Szenenapplaus, und Andrea Kaiser ist zufrieden.

Im Konzert stehen noch zehn weitere Songs auf dem Programm. Der Besuch am Sonntag, 9. Juni, 17 Uhr, in der Aula des Humanistischen Gymnasiums lohnt. Karten online unter www.jazzchor-mg.de.

(apo)
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