Mönchengladbach Liberale Prominenz im Wahlkampf

Mönchengladbach · Der Chef der Bundes-FDP und seine Stellvertreterin waren in Gladbach.

 Der frühere Bundesbildungsminister Karl-Hans Laermann (l.) mit FDP-Chef Christian Lindner

Der frühere Bundesbildungsminister Karl-Hans Laermann (l.) mit FDP-Chef Christian Lindner

Foto: FDP

Die Diskussion läuft schon eine Stunde, durchaus hitzig, als ein Herr das Wort ergreift. Man solle doch den Gast nicht ganz so hart angehen. Da kennt er den Gast aber schlecht: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, ist auch Fraktionschefin ihrer Partei im Düsseldorfer Rathaus - und dort für ihre Scharfzüngigkeit, aber auch für Standvermögen bekannt und gefürchtet. "Ich halte das gut aus", sagt die Liberale lächelnd. Und weiter geht die Debatte.

 (v.l.) Nicole Finger, die Vize-FDP-Bundesvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Andreas Terhaag

(v.l.) Nicole Finger, die Vize-FDP-Bundesvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Andreas Terhaag

Foto: FDP

Es ist eine kleine Runde, von knapp 15 Leuten im ersten Stock des Sisu Showroom an der Wallstraße. Alle waren zuvor bei der Parteiveranstaltung mit FDP-Chef Christian Lindner im Comet Cine Center. Es sind Ärzte, Versicherer, Apotheker, Unternehmer, Werber dabei. Manche, aber bei weitem nicht alle haben ein FDP-Parteibuch. Alle haben sich aber schon mal mit liberalen Gedanken befasst. Auch Mandatsträger sind da. Nicole Finger, die Chefin der Ratsfraktion, der Landtagsabgeordnete Andreas Terhaag und sein Mit-Wahlkämpfer Daniel Winkens, der frühere Bundesminister und Ehrenvorsitzende der Gladbacher FDP, Karl-Hans Laermann.

Im Zentrum steht das Thema Bildung - aus verschiedensten Blickwinkeln: Ist Inklusion sinnvoll? Ist sie sinnvoll umgesetzt? Strack-Zimmermann erklärt, dass es wegen der europäischen und NRW-Gesetzeslage keine Frage des Ob ist - das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung sei Pflicht. Die Kommunen stelle das allerdings räumlich vor große Herausforderungen. Die Lehrkräfte stießen an die Grenzen des Machbaren. Auch Digitalisierung, insbesondere an Schulen, wird diskutiert. Manche der Anwesenden sprechen sich dafür aus, die Schulen in Zustand und Ausstattung (etwa bei Toiletten) erst instand zu setzen, bevor man über das Digitale diskutiere. "Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen", sagt Strack-Zimmermann. Die Lebenswirklichkeit der Schüler sei längst digital, darauf müssten sich Schulen einstellen. Drei Stunden steht die Liberale Rede und Antwort - und hofft, möglichst viele von der FDP überzeugt zu haben.

(dr)
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